Digitalisierung · HR

All-in-one anstatt Insellösungen: Wie Sie die optimale HR-Software finden

Warum eine HR-Gesamtlösung oft besser als eine Insellösung ist

29. August 2019 · 3 Min. Lesezeit · HRworks Redaktion

In den letzten Jahren wurden in Deutschland viele HR-Start-ups gegründet. Überraschen kann das nicht. Denn immer mehr Unternehmen brauchen eine Lösung, um ihr Personalwesen zu digitalisieren. Nach einem HR Software Vergleich landen Personaler oft bei solchen Start-up-Produkten. Doch diese sind meist Insellösungen. Für Firmen kann das schnell teuer werden.

Es ist schon ein bemerkenswerter Anstieg. Existierten im Jahr 2015 noch insgesamt 69 HR-Start-ups, sind es im Jahr 2019 bereits 219. Das berichtete unlängst das “Personalmagazin”, das sich bei den Zahlen auf den “HR Start-up Monitor” der Hochschule der Medien Stuttgart bezog.

Obwohl dieses Jahr im Gegensatz zu 2015 auch Start-ups aus Österreich und der Schweiz in die Berechnung miteingeflossen sind, ist das Wachstum aussagekräftig. Denn die meisten Start-ups befinden sich nach wie vor in Deutschland.

Start-ups bieten oft keine Komplettlösungen

Blickt man nur auf die Zahlen, so sagen diese außer einem wachsenden Markt noch nichts aus. Richtig interessant wird es erst, wenn man die 219 aktuellen HR-Start-ups genauer unter die Lupe nimmt. Denn da zeigt sich, auf welche Nischen sich diese Unternehmen spezialisiert haben:

  • 40 Prozent (Personalauswahl und -marketing)
  • 36 Prozent (Organisations- und Personalentwicklung)
  • 12 Prozent (Personalverwaltung und -organisation)
  • 8 Prozent (Compensation und Benefits)
  • 5 Prozent (Betriebliches Gesundheitsmanagement)

Welchen Service die HR-Start-ups im Detail bieten, verrät der “Monitor” nicht. Allerdings kann man davon ausgehen, dass lediglich die Kategorie “Personalverwaltung und -organisation” Firmen umfasst, die Komplettlösungen anbieten.

Aber alles der Reihe nach.

Dass die Kategorien “Betriebliches Gesundheitsmanagement” sowie “Compensation und Benefits” lediglich Partikularlösungen sind, liegt auf der Hand. Unter “Personalauswahl und -marketing” wiederum fallen HR-Start-ups, die sich auf Recruiting, Bewerbermanagement und Stellenanzeigen spezialisieren.

Der Bereich “Personal- und Organisationsentwicklung” hingegen meint Start-ups, die Lösungen für Performance Management und Employee Engagement bieten, als auch Feedbackschleifen und -systeme zur Verfügung stellen.

Was spricht gegen Einzel-Tools?

Zum einen wäre da die intransparente Preispolitik. Man erfährt auf den Webseiten der neuen HR-Start-ups oft nicht auf den ersten Blick, was deren HR-Software kostet. Zum anderen handelt es sich bei diesen Human-Resources-Programmen oft um unwirtschaftliche Lösungen. Aber warum?

Ein Rechenbeispiel.

Nehmen wir an, Firma X benötigt digitale Lösungen für die Personalverwaltung, für Corporate Benefits, für das Bewerbermanagement und für die Zeiterfassung.

Nun könnte Firma X hergehen und 4 Einzellösungen wählen, auf die sie bei einer Recherche im Internet gestoßen ist.

Folgendes Szenario:

Start-up 1 bietet eine Software für die Personalverwaltung für 8 Euro pro User/Monat, Start-up 2 eine Lösung für Corporate Benefits für 4 Euro, Start-up 3 ein digitales Bewerbermanagement für 5 Euro und Start-up 4 eine Zeiterfassung ebenfalls für 5 Euro.

Sagen wir, Firma X hat 120 Mitarbeiter. Dann würden mit den 4 Einzellösungen der jeweils 4 HR-Start-ups monatliche Kosten von 2.640 Euro anfallen. Hier eine Einzelaufstellung:

  • 120 Mitarbeiter x 8 Euro (Personalverwaltung)
  • 120 Mitarbeiter x 4 Euro (Corporate Benefits)
  • 120 Mitarbeiter x 5 Euro (Bewerbermanagement)
  • 120 Mitarbeiter x 5 Euro (Zeiterfassung)

Auf das Geschäftsjahr übertragen würde das einen Betrag von 31.680 Euro ergeben. Ein ganz schöner Batzen Geld.

Zwar handelt es sich dabei nicht um eine Summe, die mittelständische Betriebe nicht bezahlen könnten. Aber erfolgreiche Unternehmen zeichnen sich eben auch dadurch aus, dass sie intelligent wirtschaften, unnötige Ausgaben schnell identifizieren und sinnvolle Sparmaßnahmen in die Tat umsetzen.

Abschließend lässt sich feststellen: Mehrere Einzellösungen sind nicht die Lösung.

Doch was ist die Alternative? Kostenlose Tools, sogenannte Freemium- Angebote, existieren zwar, sind allerdings auf wenige Nutzer beschränkt und verfügen in der Regel über keinen persönlichen Kunden-Support. Um sich zu finanzieren, setzen diese Dienste außerdem oft auf Werbung. Für Nutzer höchst unangenehm: die aggressiven Einblendungen stören den Workflow ganz erheblich.

Keine Einzel-Tools, keine Freemium-Angebote. Was nun?

Eine solide Option stellen sogenannte Komplett- beziehungsweise All-in-One-Lösungen dar. Diese verfügen über mehrere Funktionen beziehungsweise Module, kosten aber selten mehr als Einzellösungen von diversen HR-Start-ups.

Für Unternehmen rechnet sich das nicht nur finanziell, sondern hat auch einen weiteren, ganz entscheidenden Vorteil. Man hat als Nutzer alles in einer Anwendung. Für den Arbeitsalltag eine Erleichterung. Denn man muss nicht permanent zwischen verschiedenen Prozessen für das Personalmanagement, die Zeiterfassung oder das Onboarding umher switchen. Was in Zeiten des digitalen Büros ein echter Segen ist.

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