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Wie ist der Stand in HR? Diese HR-Studien geben wertvolle Einblicke

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Diese HR-Studien bieten Einblicke in die aktuelle Lage der HR-Welt

09. Januar 2025 · 5 Min. Lesezeit · HR WORKS Redaktion

Personalverantwortliche müssen immer wissen, was in der HR-Welt und drumherum passiert. Denn wer den Anschluss verpasst und veraltete Instrumente oder Methoden einsetzt, riskiert im schlimmsten Fall seine Arbeitgebermarke – und eine Niederlage im War for Talents. Orientierung bieten aktuelle Studien, die Trends und Entwicklungen aufzeigen. Die ausgewählten Ergebnisse liefern praxisnahe Impulse für die Arbeit von HR-Abteilungen.

Mit diesen HR-Studien sind Sie auf dem aktuellen Stand

Mehrere Studien aus dem Jahr 2024 zeigen auf, mit welchen Trends und Entwicklungen sich Personalabteilungen auch 2025 auseinandersetzen müssen. So sorgt zum Beispiel der Einsatz von Künstlicher Intelligenz für Verunsicherung, während veränderte Mitarbeitererwartungen den HR-Alltag prägen. Aber es gibt auch positive Entwicklungen: Immer mehr Unternehmen setzen an den richtigen Stellschrauben an und zeigen, dass Veränderungen nicht nur möglich, sondern auch erfolgreich sind.

Arbeitnehmer haben weiterhin Angst, ihren Job an KI zu verlieren

Eine große Sorge der Arbeitnehmer in Deutschland bleibt der Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI). In der Studie „European AI Barometer“ der Unternehmensberatung EY von 2024 gaben 59 Prozent der Befragten in Deutschland an, zu glauben, dass KI zu weniger Arbeitsplätzen führen wird. Das mag auch daran liegen, dass rund die Hälfte der europäischen Manager von Kosteneinsparungen und Gewinnsteigerungen durch KI schwärmen.

Laut Umfrage sehen sich Arbeitnehmer oft nicht in der Lage, mit der Entwicklung Schritt zu halten. Mit den von ihren Arbeitgebern gebotenen KI-Schulungen sind sie unzufrieden. Bei zwei Dritteln der Befragten beschränkt sich die praktische KI-Erfahrung rein auf den privaten Raum. Die Studie zeigt auch, dass Männer und Führungskräfte KI häufiger nutzen als Frauen und Angestellte ohne Leitungsfunktion.

🡪 HR-Verantwortliche müssen auf diese Sorgen eingehen, das Thema KI stärker kommunizieren und besonders die Belegschaft im Umgang mit KI besser schulen. Das baut Ängste ab und führt dazu, dass KI viel mehr als Kollegin wahrgenommen wird, die im Arbeitsalltag unterstützt und nicht den Platz streitig macht.

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HR goes AI

Künstliche Intelligenz beschäftigt natürlich nicht nur Mitarbeiter, sondern auch HR-Manager. Laut der aktuellen Studie von Kienbaum und SAP hat mehr als die Hälfte der Unternehmen ihre eigenen HR-Mitarbeitenden bereits zum Thema KI weitergebildet. Und 58 Prozent der befragten Personalverantwortlichen haben bereits erste KI-Anwendungen und -Produkte eingeführt. Das zeigt, dass in viele Personalabteilungen Bewegung gekommen ist. Doch bis KI und HR wie selbstverständlich Hand in Hand gehen, wird es wohl noch dauern.

Viele Personalabteilungen tasten sich aktuell an KI heran. Eine umfassende HR-Reorganisation aufgrund KI-gestützter Leistungserbringung planen jedoch nur 10 Prozent. Am häufigsten kommen aktuell ChatGPT und andere Sprachmodelle zum Einsatz. Rund die Hälfte der Personalverantwortlichen erstellt öfter Grafiken, Artikel oder Videos mithilfe von KI.

Die Zurückhaltung gegenüber KI im Personalwesen hat mehrere Gründe. Laut Umfrage finden 45 Prozent der Teilnehmer, dass rechtliche und ethische Fragen in Bezug auf den Einsatz von KI unterschätzt werden. Weitere 40 Prozent schätzen das Risiko als moderat ein. Auch die Risiken durch intransparente Algorithmen und die Datenverarbeitung bereiten HR-Managern Sorgen.

🡪 Das Wichtigste ist: am Ball bleiben! Die Entwicklung von KI schreitet in großen Schritten voran. Personalverantwortliche müssen Risiken und Potential abwiegen, ohne den Anschluss zu verlieren.

HR bleibt der Buhmann

Wer in einer Personalabteilung arbeitet, kennt die Doppelrolle: Entweder sind Personalverantwortliche Heilsbringer, wenn sie neue Benefits durchsetzen und Gehaltserhöhungen erwirken, oder die Bösen, weil sie auch Kündigungen begleiten und schlechte Nachrichten überbringen. Dass HR-Teams nicht den besten Ruf haben, zeigt der „HR-Monitor 2024“ von McKinsey. Dort gaben zwei Drittel der Befragten an, mit ihrem Arbeitgeber zufrieden zu sein. Bei der Frage nach der Personalabteilung waren es jedoch nur 47 Prozent.

Die Unzufriedenheit kann aber auch einen weiteren Ursprung haben: In der Umfrage zeigt sich nämlich auch, dass zwei Drittel der Beschäftigten keine regelmäßigen Entwicklungsgespräche führen, und ein Viertel im letzten Jahr keine Weiterbildung erhalten hat. Außerdem werde laut den Studienautoren die Bedeutung der Vergütung und von Zusatzleistungen für die Mitarbeiterbindung oft unterschätzt. Dabei zählen 58 Prozent der Befragten diese 2 Punkte zu den 3 wichtigsten Faktoren für die Loyalität zum Arbeitgeber.

🡪 Es ist nicht leicht, das eigene Image aufzupolieren. Manchmal reicht es aber schon, den richtigen Kontext zu setzen. Zum Beispiel hilft es, in Mitarbeitergespräche oder bei Ankündigungen zu verdeutlichen, dass diese Entscheidungen im Sinne des Unternehmens sind. Wenn die Menschen die Hintergründe und Entscheidungswege kennen, haben sie mehr Verständnis für Entscheidungen – vorausgesetzt, das Management lässt sich darauf ein.

Was Mitarbeiter und junge Arbeitnehmer heute wirklich wollen

Die großen Wünsche der Arbeitnehmer sind über die Jahre größtenteils gleich geblieben, zeigt unter anderem der Randstadt Workmonitor 2024. Dass das Gehalt (93 Prozent), die mentale Gesundheit (85 Prozent), die Work-Life-Balance (53 Prozent) und Homeoffice-Möglichkeit (34 Prozent) ganz weit vorne sind, überrascht wohl kaum einen HR-Manager. Diese Dauerbrenner begleiten sie seit Jahren – und das wird wohl auch noch lange so bleiben. Übrigens: Auch die Generation Z (Jahrgänge 1997 bis 2012) hat ähnliche Erwartungen an ihren Arbeitgeber, wie die Generationen vor ihr, zeigt die Zenjob Studie 2024: Ein attraktives Gehalt, Jobsicherheit und Flexibilität wie ortsunabhängiges Arbeiten stehen ganz oben auf der Liste.

Spannender ist aber auch ein anderer Fakt: Nur 47 Prozent der deutschen Befragten gaben an, aktuell Aufstiegsambitionen zu haben. Gerade einmal 31 Prozent wollen mehr Verantwortung übernehmen. Und 58 Prozent bleiben gerne in einem Job, der ihnen Spaß macht – auch wenn es keinen Spielraum für persönlichen Fortschritt oder Beförderungen gibt. Wer einmal gut in einem Betrieb angekommen ist und sich eingefunden hat, bleibt auch gerne. Die Generation Z legt mehr Wert auf sinnvolle Arbeit sowie auf Möglichkeiten, um sich weiterzuentwickeln. HR sollte daher klare Karrierepfade, Entwicklungschancen und Weiterbildungsprogramme anbieten.

Führungskräfte und HR stehen vor der Aufgabe, diese Bedürfnisse zunächst zu erkennen und auf sie einzugehen. Erste Erfolge zeigen sich aber bereits: Laut der Arbeitszufriedenheits-Studie 2024 des Personaldienstleister Avantgarde Experts sind rund 83 Prozent der Befragten eher bis sehr zufrieden – eine deutliche Verbesserung im Vergleich zu den Jahren davor. Denn 2022 zeigten sich nur 68 Prozent zufrieden. 2023 waren es 79 Prozent.

🡪 Personalverantwortliche müssen weiterhin gut zuhören. Denn die Wünsche der Beschäftigten gehen oft weit auseinander. Wichtig ist vor allem, dass die Basics stimmen. Hier sind Beschäftigte wenig verhandlungsbereit. Um auch in Zukunft die vielversprechendsten Talente zu gewinnen und zu halten, sollten HR-Verantwortliche besonders die Wünsche und Anforderungen der jungen Generation ernst nehmen.

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