People & Culture · Recruiting

Bewerbungseingang: Wann Personaler die meisten Bewerbungen erhalten

Team am Tisch schaut sich Bewerbungseingang an

21. Januar 2020 · 3 Min. Lesezeit · HR WORKS Redaktion

Mit dem Bewerbungseingang verhält es sich wie mit dem Straßenverkehr: Es gibt eindeutige Stoßzeiten. Personaler erhalten dann zeitweise eine Bewerbung nach der anderen und kommen dadurch in Stress. In manchen Phasen herrscht an der Bewerberfront wiederum Funkstille. Mehrere Faktoren tragen zu diesem Phänomen bei.

Personaler und Recruiter müssen gleich mehrere Eigenschaften mitbringen, um in der heutigen Arbeitswelt zu bestehen. Sie benötigen psychologisches Feingefühl und Menschenkenntnis, eine ausgeprägte Kommunikationsfähigkeit und Verhandlungsgeschick. Außerdem sollten Sie gut organisiert sein. Zu letzterem Punkt gehört auch, den Jahresrhythmus des Arbeitsmarktes im Blick zu haben.

Was ist der Jahresrhythmus des Arbeitsmarktes?

Wie die Wirtschaft im Allgemeinen, so unterliegt auch der Arbeitsmarkt gewissen Schwankungen. So ist etwa die Nachfrage nach Arbeitskräften im Dezember 2019 wegen der konjunkturellen Schwäche weiter gesunken. Gemessen wird dies mithilfe des sogenannten Stellenindex der Bundesagentur für Arbeit (BA-X), der auf aktuellen Stellengesuchen von Unternehmen beruht. Anders gesprochen bedeutet die aktuelle Situation: zurzeit suchen weniger Arbeitgeber nach Mitarbeitern. Hintergrund ist das derzeitige Beschäftigungshoch.

Neben diesen langfristigen Arbeitsmarkttrends gibt es allerdings auch einen jährlich wiederkehrenden Zyklus. Das heißt: Egal, wie gut oder schlecht es um die Konjunktur bestellt ist – in bestimmten Monaten bewerben sich vermehrt Personen auf offene Stellen. Vor allem ein Monat sticht dabei heraus, nämlich der März.


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Warum im März so viele Bewerbungen?

  • Sommerjobs: Im März bewerben sich viele Menschen für Jobs im Sommer. Vor allem im Tourismus sowie in der Gastronomie und Hotellerie wird dann zusätzliches Personal benötigt.
  • Neujahrsvorsatz: Zwischen den Jahren gehen viele Menschen in sich und überlegen, wie es beruflich im nächsten Jahr weitergehen soll. So mancher kommt dann zu dem Schluss, ein neues Kapitel aufschlagen zu wollen.
  • Personalplanung: Am Anfang des Jahres legen viele Firmen fest, wie viele Mitarbeiter neu eingestellt werden. Demnach gehen im Januar und Februar entsprechend viele Stellenanzeigen online. Mit der Folge, dass es rund um den März zu einer Bewerberflut kommt.

Nach dem März schwächt sich der Bewerbungseingang wieder ab, um im Sommer einen Tiefstand zu erreichen. Im November kommt es dann typischerweise wieder zu einem deutlichen Anstieg der eingehenden Bewerbungen und zwar branchenübergreifend. Auch hierzu tragen mehrere Faktoren bei.

Warum im November so viele Bewerbungen?

  • Azubis: Im November suchen die meisten Unternehmen nach Auszubildenden für den Ausbildungsbeginn im darauffolgenden Herbst.
  • Schlussstrich: Manche Arbeitnehmer fassen erst zum Jahreswechsel neuen Mut und orientieren sich um. Doch andere wollen bereits zu Neujahr alles in trockenen Tüchern wissen. Diese Personen schicken dann im November nochmals hoffnungsfroh Bewerbungen ab.
  • Erfolgschancen: Wie die Jobbörse Joblift in einer Untersuchung herausgefunden hat, haben Bewerber besonders im November gute Chancen auf eine neue Stelle. Grund dafür ist, dass es in diesem Monat ein großes Angebot an offenen Stellen gibt, doch lediglich eine verhältnismäßig geringe Nachfrage.

Hoher Bewerbungseingang kann überfordern

Gibt es einen Bewerberansturm, stehen Unternehmen vor einer administrativen Herausforderung. Anschreiben müssen gelesen, E-Mails beantwortet, Telefonate geführt werden. Zudem kommt für Recruiter und Personaler der Austausch mit den Teamleitern hinzu. Denn diese entscheiden meist, welche Kandidaten überhaupt zu einem Interview eingeladen werden. Wenn in Unternehmen dann noch eine veraltete Form des Bewerbermanagements zum Einsatz kommt, kann das gerade in Stoßzeiten zu Überforderung führen. Doch egal, ob die Bewerbung bereits über moderne Tools oder noch klassisch per E-Mail erfolgt, in jedem Fall ist die höfliche Absage einer Bewerbung Pflicht, wenn der Kandidat nicht überzeugt.

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