Digital Natives, Generation Z und HR: Wie Sie den Generationenwechsel erfolgreich gestalten
Digital Natives und Mitglieder der Generation Z sind Menschen, die mit und in der digitalen Welt aufgewachsen sind: Sie hatten als Kind schon Weblogs oder Podcasts, wissen, wie man im World Wide Web an jede erdenkliche Information gelangt und fühlen sich dort wie zu Hause. Außerdem ist ihre Art des Informationsgewinnes eine andere als die der Digital Immigrants, die ohne digitale Medien aufgewachsen sind und Wissenslücken nicht durch einen Mausklick füllen konnten. Treffen diese beiden Generationen im Arbeitsleben aufeinander, ist Vermittlungsbedarf vorhanden: Personaler sind gefordert ‒ mit Präsenz, Empathie und modernen Methoden.
Wer gehört der Generation Z an und was macht sie aus?
Die Generation Z umfasst alle Jahrgänge, die zwischen 1997 und 2012 geboren sind. Die Denk- und Lebensweisen dieser Digital Natives sind geprägt von jederzeit zugänglichen Informationen sowie der permanenten Nutzung von sozialen Medien. Zudem beeinflusst der anhaltende Geburtenrückgang in der Gesellschaft sowie die zunehmende Globalisierung die Gen Z: Keine Generation zuvor spricht so gut Englisch, ist in jungen Jahren so viel gereist und hat beruflich so viele Möglichkeiten.
Auch wenn es schwer ist, eine ganze Generation pauschal zu charakterisieren: Generell gelten die nach 2000 Geborenen als kreative Menschen, die andere Ziele haben, als einen festen und sicheren Arbeitsplatz. Digital Natives sind flexibel, offen und wandelbar. Sie haben sich von der Ellenbogenmentalität entfernt, denn sie konkurrieren nicht um einen Arbeitsplatz – es gibt ohnehin genügend. Sie möchten sich selbst verwirklichen.
Dabei ist es ihnen wichtig, dass eine berufliche Tätigkeit ihren Idealen entspricht und sie daran wachsen können. Die unerschrockenen Digital Natives hinterfragen Strukturen und bringen eigene Ideen ein, was Unternehmen mit flacher Hierarchie enorm voranbringen kann. Außerdem sind sie aufgrund ihrer oft vielfältigen Berufserfahrungen im In- und Ausland besonders anpassungsfähig und konstruktiv. All diese Besonderheiten der Gen Z bergen zwar großes Potenzial, stellen Personaler jedoch auch vor Herausforderungen.
Der Generationenwechsel in Unternehmen hat längst begonnen
Zu den Babyboomern zählen laut Definition die geburtenstarken Jahrgänge von 1946 bis 1964. Sie geben aktuell in den Unternehmen den Ton an. Aufgrund ihres Alters ist es jedoch nur eine Frage der Zeit, bis sie von ihren jungen Kollegen abgelöst werden. Und hier ergeben sich Konflikte: Denn die berufserfahrenen Angestellten, die heute häufig wichtige Führungspositionen bekleiden, kollidieren mit ihrer Einstellung zum Arbeitsleben mit der ihrer Nachfolger – was die Weitergabe von Wissen und Erfahrung erschwert.
So schätzt der Babyboomer, der als junger Absolvent sehr hart um gute Arbeitsplätze konkurrieren musste, Routine, feste Strukturen und die Sicherheit eines zuverlässigen Arbeitgebers. Eine ausgewogene Work-Life-Balance und der Wunsch, den Arbeitsalltag mitzugestalten, um sich dabei persönlich weiterzuentwickeln, sind ihm hingegen eher fremd.
Viele nehmen daher gerade die ganz jungen Kollegen, die Digital Natives, weder ernst, noch schreiben sie ihnen Kompetenzen zu – ebenso wie umgekehrt. Dass es sich bei den Babyboomern und der Gen Z außerdem um eine Eltern-Kind-Generation handelt, macht eine konstruktive und von gegenseitigem Respekt geprägte Zusammenarbeit nicht leichter.
Wie integrieren Personaler die Generation Z bestmöglich in die Unternehmen?
Um das Know-how der erfahrenen Babyboomer mit dem der frisch ausgebildeten Digital Natives zu vereinen, forcieren Personalabteilungen die Zusammenarbeit der Generationen. Als besonders effektiv haben sich folgende Maßnahmen erwiesen:
Teams und Arbeitsgruppen
Bei diesem Ansatz geht es darum,Mitarbeiter durch gemeinsam zu bewältigende Aufgaben dazu zu bringen, ihr Wissen zu teilen. Wichtig ist allerdings, dass die Teams nicht zu groß ausfallen. Sonst bleiben die Digital Natives wie auch die Babyboomer eher unter sich.
Buddysystem
An einen festen Ansprechpartner der jeweils anderen Generation wenden sich Angestellte eher, wenn die Bezugsperson nicht wechselt.Je besser sich die Kollegen untereinander kennenlernen, desto eher kommt es auf beiden Seiten zu einem fruchtbaren Austausch von Wissen und Kompetenz.
Offener Arbeitsplatz beziehungsweise Großraumbüro
In diesem Modell kommen die Generationen durch die fehlende räumliche Trennung miteinander in Kontakt. Wichtig ist aber, dass die HR-Abteilung Rückzugsräume für ihre Mitarbeiter einrichtet. Gerade die Babyboomer sind es gewohnt, in ihren eigenen Büros zu arbeiten und haben häufig Routinen entwickelt, die sie nicht mehr ändern möchten.
Reverse Coaching oder Reverse Mentoring
Das Ziel dieser Maßnahme ist das gegenseitige Lernen voneinander. So erklärt Gen Z den älteren Kollegen nicht nur die sozialen Medien, sondern auch moderne Arbeitsweisen und Methoden, die zunehmend Einzug in Personalabteilungen halten. Im Gegenzug profitieren die Jüngeren vom Erfahrungsvorsprung der Babyboomer.
Teambuilding-Maßnahmen
Für die Gen Z ganz normal, stellen gemeinsame Yoga-Stunden, Tretbootfahrten oder Kickerturniere für die Babyboomer eine gewisse Überwindung dar. Dennoch bauen auf die Belegschaft abgestimmte Teambuilding-Maßnahmen, bei denen sich Kollegen persönlich näher kennenlernen, Barrieren zwischen den Generationen sukzessive ab.
Arbeitsklima
Das Arbeitsklima ist entscheidend dafür, ob eine gute Zusammenarbeit möglich ist oder nicht. Voraussetzungen für ein konstruktives Klima im Unternehmen sind flache Hierarchien, flexible Arbeitszeiten und ein offener Austausch zwischen den Kollegen. Durch solch moderne Arbeitsbedingungen erfahren die Babyboomer viele der Vorteile, die sie indirekt den Digital Natives zu verdanken haben, am eigenen Leib, was wiederum zu einem besseren Verständnis der jungen Generation führt.
Wie gelingt der Generationswechsel ohne Know-how-Verlust?
Personalabteilungen kommt hier die Schlüsselrolle des Vermittlers zu. Damit HR-Teams erfolgreich arbeiten, sind Feingefühl und Kommunikationsstärke gefragt. Jeder einzelne Mitarbeiter sollte bezüglich geplanter Maßnahmen zur Integration der Gen Z befragt werden und abstimmen dürfen. Auch ist es wichtig, eigene Vorschläge einreichen zu können. Regelmäßige Feedbackgespräche sind zudem essenziell, damit sich alle Beteiligten gehört und verstanden fühlen.
Eine weitere Aufgabe der HR besteht darin, Konflikte, die bei einem offenen Gesprächsklima häufiger aufkommen, aufzuspüren und diskret zu klären. Um stets als Moderator fungieren zu können, sollten Personaler so in den Arbeitsalltag der beiden Generationen eingewoben sein, sodass ein permanenter Austausch zur Normalität wird. Außerdem sind auf diese Weise sowohl Fortschritte als auch Probleme in der Zusammenarbeit schneller ersichtlich.
Warum der Fachkräftemangel die Einbeziehung der Generation Z so essenziell macht
Die Babyboomer sind – wie der Name schon sagt – eine Generation, in der sehr viele Babys geboren wurden. Für Arbeitgeber bedeutete das, dass sie bei der Einstellung junger Fachkräfte die Qual der Wahl hatten. Arbeitnehmer hingegen mussten sehr gut ausgebildet sein und sich den vorgegebenen Arbeitsbedingungen unterordnen, um am Arbeitsmarkt bestehen zu können. Doch diese Jahrgänge gehen zunehmend in Rente.
Die Digital Natives hingegen kommen aus geburtenschwachen Jahrgänge. Dies ermöglicht ihnen, sich eine Arbeitswelt zu erschaffen, die sich an ihre Bedingungen anpasst. Dazu zählen die optimale Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben ebenso wie die Möglichkeit der persönlichen Weiterentwicklung sowie das Wohlbefinden im Unternehmen. Arbeitsformen wie Hybrides Arbeiten, bei denen der Arbeitnehmer selbst entscheidet, wann er im Büro und wann woanders arbeitet, sind längst auf dem Vormarsch.
Aus dieser Konstellation ergeben sich zwei Kernaufgaben für Personaler: Einerseits bilden sie die Schnittstelle zwischen den beiden Generationen und dienen als Vermittler, damit Wissen und Erfahrung der Babyboomer im Unternehmen bleiben. Andererseits bauen sie gegebene Unternehmensstrukturen zunehmend nach den Anforderungen der Digital Natives um. Denn kein Unternehmen kann es sich leisten, auf den gut ausgebildeten Nachwuchs, der sich den Arbeitsplatz aussuchen kann, zu verzichten.
Viele nehmen daher gerade die ganz jungen Kollegen, die Digital Natives, weder ernst, noch schreiben sie ihnen Kompetenzen zu – ebenso wie umgekehrt. Dass es sich bei den Babyboomern und der Gen Z außerdem um eine Eltern-Kind-Generation handelt, macht eine konstruktive und von gegenseitigem Respekt geprägte Zusammenarbeit nicht leichter.
Fazit: Digitalisierung als positive Herausforderung
An vielen Stellen gibt es bei der Umsetzung der Digitalisierung im HR-Bereich nach wie vor einige Stolpersteine. Doch mit der richtigen HR-Software sind Unternehmen in der Lage, ihre Prozesse enorm zu optimieren und die Arbeit in Personalabteilungen effizienter zu gestalten. Dafür ist es jedoch notwendig, sich eingehend mit den Funktionen der Software auseinanderzusetzen und deren Potenzial voll auszuschöpfen. Im Blick behalten sollten HR-Manager und Geschäftsführer dabei, dass HR-Abteilungen neben den administrativen Verwaltungsaufgaben auch einen wichtigen Beitrag zur Unternehmensstrategie leisten können.
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