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Warum Ihr Unternehmen einen Pandemieplan braucht

Pandemieplan für Unternehmen

15. Mai 2020 · 4 Min. Lesezeit · HR WORKS Redaktion

Im Umgang mit Corona können Unternehmen vieles falsch machen. Vor allem dann, wenn es um eine sichere Rückkehr der Mitarbeiter vom Homeoffice an den Arbeitsplatz geht. Wie mit der neuen Situation umgehen? Wie sich verhalten? Da die Corona-Krise noch länger andauern wird, sollte jedes Unternehmen einen eigenen Pandemieplan entwerfen.

Immer öfter ist von Pandemieplänen die Rede. Für die EU. Für Deutschland und die Bundesländer. Und ja, auch für Unternehmen. Durch die Corona-Krise wurde offensichtlich, dass die meisten Institutionen und Firmen nicht auf den Ernstfall vorbereitet sind. Entweder, weil kein entsprechender Pandemieplan existiert oder dieser in einem unauffindbaren Ordner abgelegt wurde. Mit anderen Worten: Pandemiepläne waren etwas für den Sankt-Nimmerleins-Tag.

Nun gilt es umzudenken. Denn nach Wochen im Homeoffice kehren in vielen Betrieben die Mitarbeiter wieder an ihre regulären Arbeitsplätze zurück. Dort haben sie es mit Sitznachbarn zu tun und mit Kollegen, die sich für Meetings in enge Räume zusammendrängen. Arbeitnehmer kommen sich also wieder näher. Im Kampf gegen Corona stellt dies ein nicht unerhebliches Risiko dar. Und aus genau diesem Grund braucht jedes Unternehmen einen Pandemieplan.

Was ist eine Pandemie?

Bei einer Pandemie handelt es sich um die länder- oder kontinenteübergreifende Ausbreitung einer ansteckenden Krankheit. Auslöser einer Pandemie (oder einer Epidemie, die örtlich begrenzt auftritt) ist meistens einer der vier folgenden Krankheitserreger:

  • Viren
  • Bakterien
  • Pilze
  • Parasiten

Im Falle von Corona haben wir es mit einem neuartigen Virus zu tun, das auch als SARS-CoV-2 bezeichnet wird und welches die Atemwegserkrankung Covid-19 auslöst. Gefährlich ist das Coronavirus deshalb, weil die Bevölkerung keine entsprechende Grundimmunität hat. Da Corona von Experten als hoch infektiös eingestuft wird und die Menschen über keine speziellen Abwehrkräfte dagegen verfügen, kommt es nicht selten zu schweren Krankheitsverläufen. Abgesehen von den vielen tragischen Einzelschicksalen bedeutet dies für Gesundheitssysteme in aller Welt eine enorme Belastung.

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Warum es eine betriebliche Pandemieplanung braucht

Kurz gesagt geht es darum, als Unternehmen für den Pandemiefall gerüstet zu sein. Viele Betriebe merken in der aktuellen Krise, dass sie keine Vorbereitungen für den Ernstfall getroffen haben. Jetzt werden sich manche fragen: “Aber die Reproduktionszahl nimmt doch wieder ab! Brauchen wir da wirklich einen Pandemieplan?”

Die klare Antwort lautet: Ja. Denn laut Robert-Koch-Institut und anderen Fachleuten sind eine zweite und womöglich dritte Corona-Welle nicht auszuschließen. Und selbst wenn das jetzige Coronavirus in Schach gehalten oder gar besiegt werden kann – die nächste Viruswelle kommt bestimmt. Spätestens dann werden Unternehmen dankbar sein, Zeit und Energie in eine seriöse Pandemieplanung investiert zu haben.


Checkliste: Betriebliche Pandemieplanung

Für den Pandemie-Fall ist ein durchdachter Pandemieplan nötig. Sowohl für die Erstellung des Plans als auch für den Ernstfall selbst, müssen organisatorische und personelle Entscheidungen getroffen werden.

Folgende Fragen und Punkte gilt es auszuarbeiten:

  • Welche Kollegen sollen die Erstellung des Pandemieplans verantworten?
  • Welche allgemein-gültigen und welche firmen-spezifischen Punkte müssen in den Pandemieplan aufgenommen werden?
  • In welchem Zeitfenster soll der Pandemieplan fertiggestellt werden?
  • In welchen Abständen soll der Pandemieplan evaluiert werden, um ihn gegebenenfalls an eine neue Firmengröße bzw. einen neuen Betriebsstandort anzupassen?
  • Mit welchen Auswirkungen auf Personal, Organisation, Umsatz, Gewinn, etc. ist im Pandemiefall zu rechnen?
  • Wer kann zu Homeoffice-Regelungen Auskunft geben?
  • Wer ist für die Einhaltung der Hygiene- und Abstandsregeln zuständig?
  • Welche Kollegen müssen zuerst informiert werden, wenn sich ein Mitarbeiter mit einem ansteckenden Krankheitserreger infiziert hat?
  • Wie sollen sich Kollegen in Büros, gemeinschaftlichen Aufenthaltsräumen und im Flur verhalten?
  • Kann der erforderliche Mindestabstand im Pandemiefall in allen Räumlichkeiten eingehalten werden?
  • Gibt es die Möglichkeit, direkt nach Betreten des Arbeitsplatzes die Hände mit Seife zu waschen?
  • Müssen Mitarbeiter selbst für ihren Mundschutz sorgen oder stellt der Arbeitgeber welche zur Verfügung?
  • Wer gehört zur Grundbesetzung, die den Betrieb im Pandemiefall aufrecht hält?
  • Welche Projekte und Aufgaben werden im Pandemiefall unterbrochen, welche müssen weitergeführt werden?
  • Besteht die Möglichkeit, Kunden finanziellen Aufschub zu gewähren?
  • Ist das eigene Unternehmen systemrelevant oder nicht?
  • Gibt es ein Konzept für eine mögliche Arbeitnehmerüberlassung?
  • Existieren Vorlagen, um kurzfristig die Einwilligung der Mitarbeiter zur Kurzarbeit einzuholen?
  • Wie werden Informationen ausgetauscht und über welche Wege soll generell die Kommunikation im Pandemiefall stattfinden?
  • Unter welchen Bedingungen kann eine Rückkehr der Mitarbeiter an den Arbeitsplatz nach Abklingen einer Pandemiewelle vollzogen werden?

Diese Informationsquellen zu Covid-19 sollten Sie kennen

Webseiten mit Informationen zu SARS-CoV-2 und Covid-19

Robert-Koch-Institut
https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/Neuartiges_Coronavirus/nCoV.html

Bundesgesundheitsministerium
https://www.bundesgesundheitsministerium.de/coronavirus.html
https://www.zusammengegencorona.de/covid-19/

Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung
https://www.infektionsschutz.de/coronavirus/

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