So stärkt Corporate Volunteering das Unternehmensimage und die Mitarbeiterbindung
Unternehmen stehen zunehmend in der Verantwortung, gesellschaftliches Engagement zu zeigen. Konzepte wie Corporate Volunteering gewinnen daher an Bedeutung: Immer mehr engagierte Unternehmen unterstützen soziale Projekte und gemeinnützige Organisationen freiwillig, da sie die Vorteile und Wichtigkeit des gesellschaftlichen Engagements erkannt haben.
Die Implementierung eines erfolgreichen Corporate-Volunteering-Programms erfordert jedoch sorgfältige Planung und kontinuierliches Engagement aller Beteiligten. Damit dies gelingt, sollten Unternehmen über die verschiedenen Formate von Corporate Volunteering Bescheid wissen und einem klaren Umsetzungsplan folgen.
Was ist Corporate Social Volunteering? Eine Definition
Corporate Volunteering (CV), auch „Corporate Social Volunteering“, bezeichnet das freiwillige Engagement von Unternehmen und deren Mitarbeitern in sozialen Projekten sowie für gemeinnützige Zwecke. Hierbei stellen Unternehmen ihre Ressourcen – sei es Zeit, Geld oder Know-how – zur Verfügung, um soziale Organisationen über ihre Geschäftstätigkeit hinaus zu unterstützen.
Corporate Volunteering ist ein wichtiger Bestandteil der Corporate Social Responsibility (CSR), da es dazu beiträgt, soziale, ökologische und wirtschaftliche Ziele zu erreichen. Darüber hinaus macht Corporate Volunteering das gesellschaftliche Engagement von Unternehmen sichtbar.
Wie unterscheidet sich Corporate Volunteering von Corporate Social Responsibility und Corporate Citizenship?
Corporate Volunteering ist ein spezifischer Bereich der Corporate Social Responsibility, bei dem Mitarbeiter aktiv an gemeinnützigen Projekten teilnehmen. Im Gegensatz zur umfassenderen CSR, die verschiedene unternehmerische Verantwortungsbereiche wie Umwelt und Ethik abdeckt, fokussiert sich Corporate Volunteering darauf, Ressourcen und Kompetenzen aktiv in die Gesellschaft einzubringen.
Corporate Citizenship geht über Corporate Volunteering hinaus, da in diesem Fall Unternehmen in ihrer Rolle als „gute Bürger“ gesellschaftlich verantwortungsvolles Handeln zeigen – oft durch langfristige Partnerschaften und Beiträge zur Gemeinschaft. Corporate Volunteering ist somit sowohl ein Teilbereich der Corporate Social Responsibility als auch der Corporate Citizenship.
Was sind die Ziele des Corporate Volunteerings?
Corporate Volunteering verfolgt mehrere Ziele:
- Soziales Engagement: Bewusstsein für soziale Verantwortung fördern und gemeinnützige Zwecke unterstützen.
- Mitarbeiterbindung: Engagement der Mitarbeiter für soziale Projekte fördern und so ihre Bindung zu ihrem Unternehmen als verantwortungsbewussten Arbeitgeber stärken. Dies erhöht die Mitarbeiterzufriedenheit.
- Imagepflege und Markenstärkung: Durch gesellschaftliches Engagement eine positive Wahrnehmung des Unternehmens in der Öffentlichkeit sowie bei den Stakeholdern schaffen.
- Teamarbeit und soziale Kompetenzen: Durch das gemeinsame Engagement in sozialen Projekten die Zusammenarbeit sowie die beruflichen und sozialen Kompetenzen der Mitarbeiter fördern.
Warum sollten sich Unternehmen gesellschaftlich engagieren?
Corporate Volunteering entfaltet den größten Nutzen, wenn es mit den Zielen und Kompetenzen der jeweiligen Unternehmen übereinstimmt, etwa durch “Skills-Based Volunteering”, bei dem Mitarbeiter ihre Fachkenntnisse einbringen. Corporate Volunteering sollte immer im Einklang mit dem Kerngeschäft eines Betriebs stehen. Denn Mitarbeiter entwickeln fernab ihrer Arbeit oft innovative Ideen und schärfen ihre Future Skills. Dieses neue Know-how fließt wiederum ins Unternehmen zurück.
Weitere positive Effekte umfassen ein gestärktes Arbeitgeberimage, das Mitarbeiterstolz und -motivation fördert. Zudem erhöht Corporate Volunteering die Attraktivität eines Unternehmens bei Nachwuchskräften. Soziale und ökologische Engagements, die öffentlich wahrgenommen werden, verbessern zudem das Ansehen des Unternehmens.
Corporate Volunteering bietet vielfältige Ansätze, um Mitarbeiter aktiv in gemeinnützige Projekte einzubinden:
- Freiwilligenarbeit vor Ort: Mitarbeiter engagieren sich direkt bei Non-Profit-Organisationen, z.B. in Suppenküchen und Tierheimen.
- Virtuelle Freiwilligenarbeit: Online-Einsätze wie Dateneingabe oder Übersetzungen. Diese eignen sich besonders bei internationalen Teams, um ortsunabhängig den Teamgeist zu stärken, ohne Mitarbeiter auszuschließen.
- Kompetenzbasierte Freiwilligenarbeit (Skills-based Volunteering): Mitarbeiter bringen ihre beruflichen Kompetenzen in gemeinnützige Projekte ein.
Was sind Corporate-Volunteering-Aktivitäten?
Es gibt zahlreiche Corporate-Volunteering-Aktivitäten. Welche davon für eine Firma sinnvoll sind, hängt stark von den Ressourcen sowie den Interessen eines Unternehmens und seiner Mitarbeiter ab. Darum spielt der Ansatz, mit dem Betriebe Corporate Volunteering umsetzen, eine entscheidende Rolle.
Folgende Aktivitäten sind u.a. möglich:
- Aktionstage (Social Days): An bestimmten Tagen im Jahr wird die Belegschaft dazu motiviert, sich für gemeinnützige Zwecke zu engagieren. Ein beliebter Anlass ist der “Internationale Tag des Ehrenamts” am 5. Dezember.
- Corporate Giving: Soziale Projekte und gemeinnützige Organisationen werden durch Geldspenden oder Sachspenden unterstützt.
- Langfristige Partnerschaften: Unternehmen bauen nachhaltige Partnerschaften mit gemeinnützigen Organisationen auf und unterstützen diese durch regelmäßige Freiwilligenarbeit und finanzielle Mittel.
- Corporate-Volunteering-Programme: Unternehmen entwickeln umfassende Programme, mit denen sie ihren Mitarbeitern regelmäßig die Möglichkeit bieten, sich sozial zu engagieren. Zum Beispiel in Form von „Social Sabbaticals“ oder längeren Freistellungen für ehrenamtliche Tätigkeiten.
- Pro-Bono-Projekte: Mitarbeiter stellen ihr berufliches Fachwissen unentgeltlich für gemeinnützige Zwecke zur Verfügung, beispielsweise, indem Anwälte und Steuerberater kostenfreie Beratungsleistungen anbieten.
- Mentoring: Maßnahmen, bei denen Wissenstransfer im Fokus steht, sind besonders nützlich für Bildungsinitiativen und die Unterstützung benachteiligter Communities.
- Secondment: Stammt ursprünglich aus der Rechtsbranche und beschreibt ein Vorgehen, bei dem Großkanzleien ihre Anwälte freiwillig an Kunden verleihen. Der Prozess wird mitunter auch als Job Rotation bezeichnet. Beim Corporate Volunteering arbeiten Mitarbeiter temporär in einer Non-Profit-Organisation, sammeln Erfahrungen in neuen Bereichen und erweitern ihre Fähigkeiten durch direkten Wissensaustausch.