Welche Instrumente der Mitarbeiterbindung sind besonders effektiv?
Bei der Wahl der Konzepte zur Mitarbeiterbindung ist der Blick auf den Einzelfall in der Belegschaft wichtig. Nicht jedes Instrument eignet sich gleichermaßen, um Arbeitnehmer zu binden.
Wählen Sie die richtigen Maßnahmen – zwei Beispiele für Unternehmen:
- Für eine alleinerziehende Mutter sind Möglichkeiten zur Kinderbetreuung oder zum Homeoffice wichtiger als eine Option auf Remote Work aus dem Ausland oder Weiterbildungsseminare am Wochenende.
- Ein Mitarbeiter im Außendienst interessiert sich womöglich nicht für gesundes Kantinenessen oder eine Tischtennisplatte im Büro. Für ihn sind ein Firmenwagen und Fahrtkostenzuschuss sowie ein Diensthandy und Arbeitslaptop relevant.
Warum die richtigen Fragen zur Mitarbeiterbindung entscheidend sind
Wenn sich Unternehmen bei der Auswahl ihrer Mitarbeiterbindungsinstrumente folgende Fragen stellen, fällt ihnen die Wahl der Maßnahmen deutlich leichter:
- Passt die gewählte Maßnahme zu den Mitarbeitern?
- Ist die Maßnahme mit den Unternehmenswerten vereinbar?
- Soll durch die Maßnahme, etwa ein beeindruckender Ausflug, ein anderer Missstand in der Firma überdeckt werden?
- Wie hoch ist der Umsetzungsaufwand?
- Wünschen sich die Angestellten die Ideen zur Mitarbeiterbindung, für die sich die Vorgesetzten entscheiden?
Selektive Mitarbeiterbindung – ein weiteres Instrument, um Arbeitnehmer zu halten
Im Rahmen der selektiven Mitarbeiterbindung konzentrieren sich manche Unternehmen besonders darauf, nur Leistungsträger, Experten, junge Nachwuchskräfte und außerordentlich qualifizierte Fachkräfte langfristig zu binden. Die Formen der Mitarbeiterbindung bleiben zwar gleich, richten sich jedoch vorwiegend an einen bestimmten Kreis von Mitarbeitern. Meist werden dabei die Angestellten weniger beachtet, die lediglich Dienst nach Vorschrift ausführen und nicht bereit sind, die Extrameile zu gehen.
Denn eine Wahrheit gehört zur Mitarbeiterpflege dazu: Für die Vorgesetzten ist nicht jeder Mitarbeiter den gleichen Aufwand wert, um ihn oder sie langfristig zu halten. Verlässt ein Angestellter mit besonderer Expertise jedoch den Betrieb, bricht nicht nur dessen Know-how weg. Es besteht zudem die Möglichkeit, dass die Konkurrenz die Arbeitskraft einstellt und sich dadurch einen Wettbewerbsvorteil sichert. Zudem sind die Kosten, um die offene Stelle neu zu besetzen, deutlich höher als der Kostenaufwand von Maßnahmen zur langfristigen Mitarbeiterbindung.
So setzen Unternehmen selektive Mitarbeiterbindung erfolgreich um
Damit Vorgesetzte die geeigneten Mitarbeiter erkennen, die sie langfristig halten möchten, empfiehlt sich die Arbeit mit einem Fragenkatalog.
Relevante Fragen für die selektive Mitarbeiterbindung:
- Welche Angestellten arbeiten besonders effizient?
- Bei welchen Mitarbeitern ist mit einer weiteren Leistungssteigerung zu rechnen?
- Welche Mitarbeiter und Abteilungen tragen momentan und in der Zukunft maßgeblich zum Erfolg der Firma bei?
- Welche Angestellten sind jetzt oder in der Zukunft bereit für mehr Verantwortung oder eine Führungsposition?
Kritik an der selektiven Mitarbeiterbindung
Sobald nur einer ausgewählten Gruppe an Mitarbeitern besondere Aufmerksamkeit zuteilwird, entsteht automatisch Missgunst. Kritik kommt auf. Der Rest der Belegschaft fühlt sich unfair behandelt und benachteiligt. Dies kann zu Spannungen und einer höheren Fluktuationsrate führen. Zudem ist es möglich, dass Vorgesetzte bei der selektiven Mitarbeiterbindung Angestellte übersehen, die eigentlich über ein hohes Potenzial verfügen oder dass sie schlichtweg die falschen Mitarbeiter als Top-Performer ausmachen. Eine übergreifende Mitarbeiterpflege verhindert dies und motiviert die gesamte Belegschaft.