Die optimale Erfahrung für Bewerber

Candidate Experience

7 Min. Lesezeit | Zur Lexikon-Übersicht

Gewinnen Sie Talente am Arbeitsmarkt durch eine gelungene Bewerber-Experience

Unternehmen stehen vor einer großen Herausforderung: Die zahlreichen Talente auf dem Arbeitsmarkt haben einen sehr hohen Anspruch an ihre potenziellen Arbeitgeber. Das bedeutet, dass nach einer Zusage durch das Unternehmen womöglich eine Absage des Bewerbers folgt. Grund dafür ist häufig eine negative Candidate Experience während der Bewerbungsphasen. Dabei sind fähige und motivierte Mitarbeiter die Grundvoraussetzung für ein erfolgreiches Unternehmen.

Arbeitgeber benötigen heutzutage ein gutes Candidate Experience Management, damit sich vielversprechende Kandidaten nach einer Zusage auch tatsächlich für die offene Position entscheiden. Häufig stehen HR-Manager dann vor der Frage: Was ist eine positive Candidate Experience? Die Antwort erhalten sie meist schon, indem sie ihren aktuellen Bewerbungsprozess genauer unter die Lupe nehmen und mit dem strukturierten 6-Phasen-Modell für Bewerbungsverfahren abgleichen.

Candidate Experience: Definition einer optimalen Bewerbungserfahrung

Candidate Experience: Definition ‒ Was versteht man unter der Candidate Experience?

Das Bewerbererlebnis, wie Candidate Experience zu Deutsch heißt, beschreibt die Erfahrungen eines Bewerbers während des Bewerbungsprozesses mit einem Unternehmen. Je positiver diese verläuft, umso geringer die Gefahr eines Bewerbungsabbruchs.

Die Candidate Experience umfasst die folgenden Phasen:

  • Stellensuche
  • Besuch der Karriereseite oder Unternehmenswebsite
  • Einreichen der Bewerbungsunterlagen
  • Kommunikation mit dem Unternehmen
  • Verschiedene Auswahlstufen und Vorstellungsgespräche
  • Zu- oder Absage
  • Onboarding

Warum ist die Candidate Experience so wichtig?

Gutes Candidate Experience Management wirkt sich auf den Erfolg eines Unternehmens aus. Denn ein angenehmer Bewerbungsprozess spricht sich herum. Besonders die HR-Abteilung merkt dies anhand folgender Punkte:

  • Bewerber bleiben von Anfang bis Ende im Bewerbungsprozess.
  • Das Unternehmen bleibt den Kandidaten – unabhängig vom Ergebnis – positiv in Erinnerung, was mögliche Empfehlungen zur Folge hat.
  • Bewerber nehmen die Arbeitgebermarke positiv wahr, was auf das Employer Branding eines Unternehmens einzahlt.
  • Die Rezeption der Marke steigt über die Bewerber hinaus, auch Kunden erkennen die positive Reputation.
  • Mitarbeiter identifizieren sich schon früh mit dem Arbeitgeber.
  • Das Unternehmen erhält mehr qualifizierte Bewerbungen aufgrund des steigenden Ansehens.

Was sind die Ziele der Candidate Experience?

Effektives Candidate Experience Management dient Firmen hauptsächlich dazu, die Bewerbungserfahrungen ihrer Kandidaten möglichst angenehm zu gestalten und vom eigenen Betrieb zu überzeugen. Als Folge dessen ziehen sie so die geeignetsten Kandidatinnen und Kandidaten an. Dabei gilt es, die Touchpoints mit dem Unternehmen während der Candidate Journey möglichst unkompliziert zu gestalten.

Arbeitgeber sollten jedoch darauf achten, dass sie den Bewerbern zwar entgegenkommen, dabei aber stets die eigene Authentizität wahren. Idealerweise behandeln sie ihre Bewerber wie ihre eigenen Kunden, um das richtige Maß zwischen ihren Zugeständnissen und den Forderungen der Bewerber zu finden.

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Was macht eine positive Candidate Experience aus?

Im Vordergrund einer positiven Candidate Experience steht die Kommunikation. Diese sollte ab der Kontaktaufnahme des Bewerbers fortlaufend und wertschätzend sein. Kein Bewerber möchte lange auf eine Entscheidung warten oder sich respektlos behandelt fühlen.

Als Orientierung für einen gelungenen Bewerbungsprozess gilt für Unternehmen, dass sie …

  • … einen einfachen Bewerbungsprozess mit möglichst wenigen Bewerbungsschritten erstellen.
  • … eine angemessene Stellenanzeige mit einer aussagekräftigen Stellenbeschreibung anfertigen, welche die Anforderungen an die Stelle sowie die Werte des Unternehmens deutlich widerspiegelt. Dabei ist es beispielsweise auch hilfreich, wenn ein öffentlich zugängliches Culture Deck mögliche Bewerber über die gelebte Unternehmenskultur informiert.
  • schnell auf die Kontaktaufnahme sowie weitere Nachfragen der Bewerber reagieren.
  • individuelle Nachrichten an die Kandidaten senden und sich ausführlich auf ein Gespräch vorbereiten.
  • … Bewerbungsgespräche und sonstige Kommunikationsabläufe strukturiert führen.
  • Absagen ehrlich begründen, aber auch im Falle einer Absage durch den Kandidaten wertschätzend reagieren.

Besonders hilfreich ist es für Unternehmen, wenn sie ihr Recruiting in verschiedene Phasen gliedern und so mehr Zeit für jeden einzelnen Bewerber erhalten.

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Das 6-Phasen-Modell für eine gelungene Candidate Experience

Die Candidate Experience von Bewerbern beginnt beim ersten Kontakt mit dem Unternehmen und endet in dem Moment, an dem die Bewerber fest eingegliedert sind. Dazwischen durchlaufen die Kandidaten verschiedene Abschnitte, die häufig als 6-Phasen-Modell der Candidate Experience bezeichnet werden. Das Modell teilt sich in folgende Phasen:

1. Anziehungsphase

In der Anziehungsphase oder Aufmerksamkeitsphase entsteht ein erster Kontakt zwischen dem Kandidaten und dem Unternehmen. Das kann beispielsweise durch eine Stellenanzeige oder auf einem Karriere-Event geschehen. Wenn Unternehmen hier bereits einen guten ersten Eindruck hinterlassen, bleiben sie sofort in bester Erinnerung. Dies animiert die Kandidaten wiederum, sich weiter mit dem potenziellen Arbeitgeber zu beschäftigen.

2. Informationsphase

Im zweiten Schritt beschäftigen sich die Kandidaten genauer mit dem Unternehmen – sie besuchen die Website, meist die Karriereseite, oder Social-Media-Kanäle. Damit sich der positive Erstkontakt in der Anziehungsphase bestätigt, sollten Unternehmen plattformübergreifend mit einem professionellen, aufschlussreichen und übersichtlichen Auftritt überzeugen. Auch das Employer Branding spielt in dieser Phase eine wichtige Rolle. Denn viele Kandidaten informieren sich auch über Bewertungsportale über zukünftige Arbeitgeber. Wer Bewerber und Angestellte bereits in der Vergangenheit überzeugte, muss die dortigen Bewertungen nicht fürchten.

3. Bewerbungsphase

Überzeugen Unternehmen in den ersten beiden Phasen, sind die Bewerber nun bereit, zum ersten Mal mehr Zeit zu investieren. Sie setzen sich mit den Bewerbungsanforderungen auseinander und erstellen ihre Bewerbung ‒ vielleicht sogar als Initiativbewerbung, falls das Unternehmen sie auch ohne ausgeschriebene Stelle überzeugt. Jede Komplikation in dieser Phase, wie undurchsichtige Formulare oder Upload-Probleme bei einer Online-Bewerbung sorgen jedoch bei diesem Schritt für Zweifel bei der Wahl des Unternehmens. Auch die Formulierungen in der Bestätigungsmail sind für die Candidate Experience wichtiger, als viele Personaler denken.

4. Auswahlphase

In dieser Phase entsteht zum ersten Mal der direkte Kontakt zwischen Bewerbern und dem Unternehmen. Nachdem die HR-Mitarbeiter aus den Bewerbungen die passenden Kandidaten herausgesucht haben, kommt es im Betrieb zu den Bewerbungsgesprächen. Es liegt an den Gesprächsführenden, in dieser Phase auch die Unternehmenskultur vorzuleben. Denn die Kandidaten orientieren sich an den Informationen, die sie bereits online gesammelt haben und vergleichen diese mit dem Realzustand. Die Auswahlphase endet normalerweise mit der Wahl des am besten geeigneten Bewerbers. Dazu gehört auch die Kommunikation im Nachgang an die gemeinsamen Gespräche.

5. Onboardingphase

Nach der Jobzusage erwarten die neuen Mitarbeiter ein angemessenes Onboarding. Zum einen, um sich nicht verloren zu fühlen und zum anderen, um die positiven Erfahrungen aus den vorangegangenen Phasen bestätigt zu wissen. Sonst entsteht schnell das Gefühl, dass die Freundlichkeit aus dem Bewerbungsprozess nur Mittel zum Zweck war, der Arbeitsalltag aber ganz anders aussieht. In diesem Fall nehmen die neuen Mitarbeiter schnell ihr Kündigungsrecht während der Probezeit in Anspruch.

6. Bindungsphase

Wie die Eingliederung in ein Unternehmen verläuft, beeinflusst in hohem Maße, ob neue Kollegen dauerhaft bleiben oder gleich wieder kündigen. Als fester Teil des Teams fühlen sich Mitarbeiter geschätzt und mit dem Unternehmen verbunden. Mitarbeitergespräche eignen sich besonders gut, um die Integration in einen Betrieb zu fördern. Gelingt dies, endet die Candidate Experience erfolgreich.

Der Grundstein für eine positive Candidate Experience

Mit einer soliden Struktur schaffen Unternehmen die Basis für eine erfolgreiche Bewerber-Experience. Die Einführung des 6-Phasen-Modells im Bewerbermanagement ist dabei ein erster Schritt, um einen angenehmeren Bewerbungsprozess für Kandidatinnen und Kandidaten zu schaffen. Um den gesamten Prozess zu optimieren, arbeiten dabei immer mehr Unternehmen inzwischen mit einem Bewerbermanagementsystem. Die passende Bewerbermanagement-Software sorgt dabei dafür, dass der gesamte Bewerbungsablauf noch einfacher, transparenter und zudem komplett digital abläuft.

Candidate Experience kurzgefasst

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