So schaffen Sie ein Gleichgewicht aus Arbeit und Freizeit
Eine gute Work-Life-Balance ist nicht nur für Arbeitnehmer wichtig. Auch Unternehmen profitieren vom ausgeglichenen Verhältnis aus Arbeit und Leben der Angestellten. Denn erholte Arbeitnehmer sind glücklicher und somit produktiver. Und doch existieren Work-Live-Balance-Konzepte in vielen Betrieben lediglich in den Köpfen – Überstunden und Wochenendarbeit sind Normalität. Es liegt an den Führungskräften sowie den Mitarbeitern der Human Resources-Abteilung, diesem Zustand entgegenzuwirken und wieder eine Balance zwischen Arbeit und Leben herzustellen.
Doch was bedeutet Work-Life-Balance? Und wie fördern Sie diese? In diesem Beitrag erfahren Sie Maßnahmen und erhalten Tipps, um Work-Life-Balance erfolgreich im Unternehmen umzusetzen. Außerdem erfahren Angestellte und Führungskräfte, von welchen Vorteilen sie durch eine optimale Work-Life-Balance profitieren.
Was ist Work-Life-Balance? Eine Definition
Die Work-Life-Balance bezeichnet ein harmonisches Gleichgewicht aus Berufs- und Privatleben. Ihr Ziel ist es, einen Ausgleich aus beruflichen Verpflichtungen, privaten Angelegenheiten und Regenerationsphasen zu schaffen. Die verschiedenen Bereiche müssen dabei nicht unbedingt ausbalanciert sein. Es liegt im Ermessen der Arbeitskraft, ein Verhältnis der Work-Life-Balance zu finden, die gut zu ihr passt und für einen ausgeglichenen Lebensstil sorgt.
Die Work-Life-Balance hat sich in Unternehmen in den vergangenen Jahren als Bestandteil der New-Work-Entwicklung etabliert. Neben Arbeitsmodellen wie Homeoffice oder Remote Work stellt sie für Arbeitgeber eine Möglichkeit dar, um das eigene Employer Branding zu stärken. Denn durch eine gut umgesetzte Work-Life-Balance erreichen Unternehmen eine höhere Attraktivität als Arbeitgeber.
Warum ist Work-Life-Balance so wichtig?
Eine Balance zwischen Arbeit und Leben sorgt für eine stabilere Gesundheit und mehr Energie. Viele Arbeitnehmer achten immer noch nicht auf eine gute Work-Life-Balance. Sie arbeiten mehr als die gesetzlich vorgeschriebenen 40 Stunden in der Woche und mitunter auch an Wochenenden. Oft verschmelzen auch wie beim sogenannten Work-Life-Blending Berufs- und Privatleben miteinander, sodass sich Arbeitnehmer permanent mit ihrer Arbeit beschäftigen. In der Folge leiden Mitarbeiter unter:
- Stress,
- einer höheren Anfälligkeit für Krankheiten,
- Schlafstörungen,
- Verstimmungen,
- Antriebslosigkeit
- und eine größere Burn-out-Gefahr.
Dieser Zustand der andauernden Erschöpfung und Getriebenheit wirkt sich folglich sowohl auf den Arbeitsalltag als auch auf die Freizeit aus. Es ist die Aufgabe einer Führungskraft, in ihrem Betrieb durch entsprechende Maßnahmen die Work-Live-Balance zu verbessern. Ansonsten läuft das Unternehmen Gefahr, dass überanstrengte Angestellte eines Tages die Reißleine ziehen und ihre Kündigung einreichen. Oder dass sie einen Burn-out erleiden und erst durch eine Wiedereingliederung mühsam in den Unternehmensalltag zurückfinden.
Beseitigen Sie daher rechtzeitig das Ungleichgewicht aus Arbeit und Leben und sorgen Sie für glückliche und produktive Angestellte. Welche Maßnahmen dabei helfen, erfahren Sie im nachfolgenden Abschnitt.
Wie sieht eine gesunde Work-Life-Balance aus?
Ein gutes Work-Life-Balance-Management sorgt für einen Ausgleich von Beruf und Freizeit. Um dies zu erreichen, genügt es nicht, den Arbeitsalltag umzugestalten. Sowohl Mitarbeiter als auch Führungskräfte müssen ihre gesamte Einstellung zur Arbeit ändern. Es bringt nichts, wenn Unternehmen betriebliche Maßnahmen zur Work-Life-Balance für die Angestellten umsetzen, aber die Vorgesetzten weiterhin 60 Wochenstunden arbeiten.
Mit den folgenden Maßnahmen sorgen Sie für eine gute Balance aus Arbeit und Leben:
Flexible Arbeitszeiten und ortsunabhängiges Arbeiten
Die Anwesenheit am Arbeitsplatz rückt immer mehr in den Hintergrund – sofern die Aufgabenbereiche der Mitarbeiter dies erlauben. Daher bieten viele Unternehmen die Option zur ortsunabhängigen Arbeit und der eigenständigen Einteilung der Arbeitszeiten wie sie beispielsweise mobiles Arbeiten, Vertrauensarbeitszeit oder auch eine Workation ermöglichen. Vorausgesetzt, die Arbeitsergebnisse der Mitarbeiter erreichen weiterhin das gewünschte Niveau. Auch das flexible Arbeiten in Teilzeit, wie zum Beispiel beim Jobsharing, ist für manche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ein Mittel, um Privat- und Arbeitsleben optimal zu vereinbaren.
Freizeit ist ganz grundsätzlich ein wichtiger Faktor, damit sich Mitarbeiter dauerhaft wohlfühlen. So ist zum Beispiel eine zeitlich begrenzte Auszeit vom Job in Form eines Sabbaticals für Mitarbeiter eine Möglichkeit, wieder Energie zu tanken. Und wenn Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer ihre Dienstreise mit einem Privaturlaub wie beim Bleisure Travel kombinieren, dann verbinden sie ihre Arbeit zusätzlich mit angenehmen privaten Erlebnissen.
Ausreichend Projektzeit einplanen
Viele Projekte setzen schon mit einer zu engen Deadline die Teammitglieder unter Druck. Als Folge davon arbeiten sie auch nach Feierabend oder an Wochenenden, um den Zeitplan einzuhalten. Planen Sie daher schon im Kick-off-Meeting genug Zeit zur Umsetzung eines Projekts ein. Berücksichtigen Sie auch kreative Pausen, für ein zufriedenstellendes Ergebnis innerhalb eines realistischen Zeitrahmens.
Unnötige Aufgaben vermeiden
Hinterfragen Sie regelmäßig die Abläufe im Unternehmen. Welche Prozesse können Sie einschränken? Wo arbeiten zu viele Mitarbeiter an derselben Aufgabe? Welche Aufgaben sind überflüssig? Schlanke Abläufe schaffen mehr Zeit und entlasten die Angestellten. Und wenn Mitarbeiter wie beim Job Crafting die Möglichkeit haben, ihre Aufgabenbereiche an ihre Bedürfnisse anzupassen, dann stärkt dies zusätzlich ihre Motivation. Denn auf diese Weise nehmen Angestellte ihre Arbeit vielmehr als Bereicherung denn als Belastung wahr – was ihr Wohlbefinden stärkt.
Keine arbeitsbezogenen Nachrichten während der Freizeit
Sowohl Arbeitgeber als auch die Mitarbeiter haben die Verantwortung, darauf zu achten, nicht rund um die Uhr erreichbar zu sein. Denn ständige Erreichbarkeit führt dazu, dass Angestellte nie abschalten. Verdeutlichen Sie daher, dass die Arbeit während der Freizeit nicht erwünscht ist.
Emotionale Feedbackgespräche führen
Viele Arbeitnehmer treffen die falsche Annahme, dass ihre Kündigung wahrscheinlicher wird, wenn sie sich beruflich überfordert fühlen. Es ist daher wichtig, dass Arbeitgeber ihren Angestellten vermitteln, dass es in Ordnung ist, eine Pause zu benötigen. Führen Sie regelmäßig Mitarbeitergespräche oder Check-ins, in denen jeder Mitarbeiter und jede Mitarbeiterin sagt, wie er oder sie sich momentan fühlt. Welche beruflichen und privaten Herausforderungen bestehen? Wo benötigen sie Hilfe? Dies führt auch zu einem stärkeren Zusammenhalt im Team und wirkt dadurch gegen Quiet Quitting, auch bekannt als “Stille Kündigung“.
Umfragen zur Work-Life-Balance durchführen
Selbst wenn Angestellte bereits am Limit arbeiten, geben sie häufig nicht ihre Gefühlslage preis. Holen Sie sich aktiv Feedback ein. Versenden Sie regelmäßige Befragungen, wie es um den Ausgleich aus Arbeit und Freizeit bei den Mitarbeitern steht und wie Sie eine bessere Work-Life-Balance schaffen.
Pausen zulassen und Zeit für sich selbst nehmen
Bei einer zu hohen Arbeitsbelastung verzichten Angestellte als Erstes auf ihre gesetzlich vorgeschriebenen Pausen. Achten Sie darauf, dass die Arbeit mindestens einmal am Tag für einen längeren Zeitraum unterbrochen wird. Pausenzeiten einzuplanen, sorgt nicht nur für Erholung, sondern auch für eine höhere Produktivität der Mitarbeiter.