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Krisenmanagement in HR: 3 Tipps, wie Personaler Krisen meistern

Ein Team von HR-Managern betreibt Krisenmanagement in HR

15. März 2023 · 5 Min. Lesezeit · HR WORKS Redaktion

In unsicheren Zeiten kommt HR eine besondere Bedeutung zu: Als Bindeglied zu den Angestellten vermittelt sie ihnen die Lage des Unternehmens. Dabei ist es wichtig, dass Personalerinnen und Personaler den richtigen Ton treffen und ein angemessenes Maß an Informationen weitergeben. Doch wie gelingt sicheres Krisenmanagement in HR, wenn HR-Manager selbst nicht wissen, wie es weitergeht?

Was ist Krisenmanagement? Definition

Unsicherheiten und Krisen sind in der heutigen VUCA-Welt der Normalfall statt die Ausnahme. Eine Krise ist dabei der Definition nach eine schwierige Lage, die den Höhe- oder Wendepunkt einer kritischen Situation beschreibt. In unseren Köpfen ist das Wort eng mit dem Begriff Gefahr verknüpft: Krisen gefährden beispielsweise den wirtschaftlichen Erfolg von Unternehmen – durch sie entstehen Konfliktpotenziale innerhalb des Betriebs oder nach außen hin. Krisenmanagement hat die Aufgabe, Krisen vorzubeugen oder deren Auswirkungen abzumildern.

Welche Arten von Unternehmenskrisen gibt es?

Die Konfrontation mit kritischen Situationen gehört zum Alltag der Personalabteilung. Dabei gibt es mehrere Arten von Krisen, die Unternehmen nachhaltig schwächen:

  • Physische Krisen entstehen zum Beispiel durch manuelle Fehler in der Produktion oder technische Fehler bei der Herstellung.
  • Personelle Krisen treten durch Streit innerhalb der Geschäftsführung, durch Personalmangel oder durch Streiks ein.
  • Politische Krisen wie der britische Austritt aus der EU, verzögerte Handelsabkommen oder Krieg wirken sich häufig auf Unternehmen aus.
  • Kriminell bedingte Krisen resultieren in letzter Zeit besonders häufig aus Hackerangriffen.
  • Wirtschaftliche Krisen entstehen unter anderem durch Inflation oder starke Umsatzverluste.
  • Naturkatastrophen wie Dürre oder Hochwasser bringen Unternehmen ebenfalls in eine schwierige Situation.

Phasen und Methoden des Krisenmanagements

Da jede Krise anders ist, bringt es wenig, ein standardisiertes Vorgehen zu entwickeln. Stattdessen unterteilt man den Ablauf der Krisenbewältigung in verschiedene Phasen, die bestimmte Methoden erfordern.

  1. Den Tatsachen ins Auge blicken: Auch für Geschäftsführer und HR wirkt eine Krise bedrohlich. Um einen kühlen Kopf zu bewahren und beruhigend auf die Angestellten einzuwirken, ist es hilfreich, zunächst die eigenen Emotionen zu sortieren. Dazu eignet sich ein vertrauliches Gespräch zwischen Führung und Personalabteilung.
  2. Fakten kommunizieren: Anschließend folgen die Gespräche zwischen HR und den Angestellten. Darin vermitteln die Personaler zunächst nur Daten und Fakten, um alle Betroffenen ausreichend zu informieren. Danach beantworten sie offene Fragen und besprechen die Sorgen der Belegschaft.
  3. Handlungsoptionen entwickeln: In der letzten Phase der Krisenbewältigung zieht HR zusammen mit der Geschäftsführung alle möglichen Handlungsoptionen in Betracht und wägt Vor- und Nachteile ab. Zuletzt legt ein Entscheider-Team fest, wie das Unternehmen welche Optionen umsetzt.

Krisen: Daran scheitern oder daran wachsen?

Die größte Krise der vergangenen Jahre war die Corona-Pandemie. Sie hat viele Betriebe vor neue Herausforderungen gestellt, denn laut Global Crisis Survey 2021 von PwC gab es in 50 % der befragten Unternehmen zu Beginn der Lockdowns kein Team für Krisenreaktionen. Somit waren viele Personalabteilungen unvorbereitet mit Kurzarbeit und Entlassungen konfrontiert.

Diese unangenehme Erfahrung hat jedoch den Weg zu neuen Arbeitsmodellen bereitet. Mit einer angepassten Arbeitskultur, die agiles Arbeiten von zu Hause und somit die Vereinbarung von Familie und Beruf ermöglicht, werten Unternehmen ihre Arbeitgebermarke auf. Denn: Durch nachhaltiges Personalmanagement entwickeln sich Betriebe hin zu einer sozialen Organisation, die nicht nur nach Gewinnmaximierung strebt. So werden Mitarbeiter langfristig gebunden und individuell in ihren Zielen gefördert. Diesen Trend hat die Bewältigung der Coronakrise in vielen Unternehmen verstärkt.

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Krisenmanagement: Die Bedeutung von Krisen für HR und die Bedeutung von HR für Krisen

Da Krisen vor allem die Angestellten im Unternehmen betreffen, kommt HR als Bindeglied zwischen Führung und Mitarbeitern eine zentrale Rolle bei der Krisenbewältigung zu. Um schwierigen Situationen vorzubeugen und diese abzuwenden, ist sowohl agiles Arbeiten als auch agile Führung der Personalabteilung essenziell. Das bedeutet: flexibel auf Veränderungen einzugehen, diese anzunehmen und ins Unternehmen zu integrieren.

Die Rolle von Change Management

Den Umgang mit Veränderungen durch die planvolle Umsetzung neuer Maßnahmen bezeichnet man als Change Management. Darin inbegriffen ist auch die stetige Weiterbildung der Mitarbeiter, damit diese ihr volles Potenzial ausschöpfen und sich individuell entwickeln können. Ein kontinuierliches Change Management macht Unternehmen langfristig flexibler, sorgt für kreativere Problemlösungen und eine bessere Employee Experience.

3 Tipps für erfolgreiches Krisenmanagement in HR

Um kritische Situationen erfolgreich zu bewältigen, braucht es ein starkes Krisenmanagement. Wie HR ein solches im Unternehmen aufbaut, zeigen die folgenden Tipps:

1. Status quo im Krisenmanagement feststellen

Zunächst erfolgt die nüchterne Analyse des bestehenden Krisenmanagements im Unternehmen. Durch Mitarbeiterbefragungen und Gespräche mit der Geschäftsführung finden HR-Fachkräfte heraus, wo sich noch Lücken in der Krisenbewältigung befinden. Anschließend entwickeln Personalerinnen und Personaler Vorschläge dafür, wie man diese schließt.

2. Krisenreaktionsfähigkeit optimieren

Um Krisen zu überwinden, ist eine ausgeprägte Reaktionsfähigkeit notwendig. Denn gibt es keine spezifischen Verhaltensregeln im Krisenfall, bricht schnell Panik aus. Diese führt dann entweder dazu, dass gar keine Maßnahmen ergriffen werden, oder dass sie übertrieben ausfallen. Daher ist es sinnvoll, die Reaktionsfähigkeit zu trainieren – mit jedem Angestellten und der gesamten Geschäftsführung. Um dies umzusetzen, organisiert HR Schulungen zu spezifischen Krisenszenarien wie einem Hackerangriff. Zudem bleiben Personaler im Gespräch mit Mitarbeitern und Führungskräften, um neue Krisen frühzeitig zu erkennen.

3. Starke Unternehmensspitze schaffen

Zuletzt kommt es in Krisenzeiten auf die Durchsetzungsfähigkeit der Unternehmensführung an. Denn ausgeklügelte Strategien führen zu nichts, wenn die Chefetage sie nicht umsetzt. Nur Führungskräfte sind in der Lage, das Unternehmen aus seiner gewohnten Routine zu reißen und nachhaltige Veränderungen zu bewirken. Die Personalabteilung unterstützt dabei als Vermittler und ergreift Maßnahmen, um die Beziehung zwischen allen Mitarbeitern des Unternehmens zu stärken.

Lesetipp: Politischer Streit am Arbeitsplatz: So reagiert HR richtig

Gutes Krisenmanagement in HR macht Unternehmen resilient

Krisen treffen Unternehmen überall auf der Welt. Um diese zu meistern und gestärkt daraus hervorzugehen, brauchen Betriebe professionelles Krisenmanagement. HR spielt dabei eine wichtige Rolle: Die Personalabteilung steht in Kontakt zu Geschäftsführung, Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und dient als Vermittler. Somit unterstützt sie den Aufbau von Vertrauen und fördert agile Strukturen, die ein Unternehmen selbst in Krisenzeiten handlungsfähig bleiben lassen. Durch ein von allen Beteiligten akzeptiertes und gelebtes Krisenmanagement gehen Unternehmen in Krisenzeiten nicht unter – sondern mit innovativen Ideen daraus hervor.

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