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Bürohund: Diese Regeln gelten für den besten Freund des Menschen im Büro

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Bürohund: Wie kommt der beste Freund des Menschen ins Büro

19. März 2025 · 6 Min. Lesezeit · HR WORKS Redaktion

Beim Anblick eines Hundes ist es um viele Menschen geschehen. Kein Wunder, dass allein in Deutschland laut Statista über 10 Millionen Hunde leben. Damit Mitarbeiter ihre Verpflichtungen an den eigenen Vierbeiner noch besser mit ihrem Berufsleben verbinden können, geht vielerorts der Trend zum Bürohund. Doch selbst wenn der Arbeitgeber zustimmt, sind nicht immer auch die Kollegen vom tierischen Mitarbeiter begeistert. Denn darf man überhaupt Hunde mit ins Büro nehmen? Diese Regeln gelten rund um das Thema Bürohund.

Hunde am Arbeitsplatz: Der Status quo

“Sally unterstützt unser Vertriebsteam” oder “Robert, unser vierbeiniger Mann in der Kundenberatung”: Immer mehr Unternehmens-Websites präsentieren auf ihren Teamseiten auch Hunde. Der Hund als Teil des Teams signalisiert Tierfreundlichkeit sowie Modernität und Flexibilität. Vor allem Hundefreunden dürfte die Tatsache ein Lächeln ins Gesicht zaubern, dass die geliebten Vierbeiner in zahlreichen Unternehmen einen so hohen Stellenwert genießen. Im bekannten War for Talents zeigen Firmen auf diese Weise eine offene und tolerante Unternehmenskultur, mit der sie hundeaffine Fachkräfte begeistern.

Das sagen Befürworter zum Thema Hunde im Büro

Der beste Freund des Menschen sollte einen festen Platz in Unternehmen haben: Davon ist der Bundesverband Bürohund überzeugt. Er argumentiert, dass Hunde im Büro nachweislich eine positive Wirkung auf Menschen, die Mitarbeiterzufriedenheit sowie die psychische Gesundheit am Arbeitsplatz haben. Der Verband betont gesundheitliche Vorteile, insbesondere durch mehr Oxytocin, das die psychische und körperliche Gesundheit positiv beeinflusst. Das Hormon Oxytocin ist auch als Bindungshormon bekannt.

Laut dieser Argumentation könnten Bürohunde einerseits einen Schutz vor der Volkskrankheit Burnout bieten, auf der anderen Seite aber auch das Engagement, die Motivation, die Loyalität, sowie das allgemeine Wohlbefinden von Mitarbeitern stärken. Wenn Hundebesitzer ihren Hund mit zur Arbeit nehmen können, verbessert sich ihre Work-Life-Balance, da sie mehr Zeit mit ihren Vierbeinern verbringen.

“Der Hund im Büro nervt” – so argumentieren Kritiker

Hunde und Arbeit – verträgt sich das immer so gut? Fakt ist: Nicht jeder ist ein Hundemensch oder kann am Arbeitsplatz mit der Euphorie gut umgehen, die häufig mit einem Tier im Büro einhergeht. Während ein Bürohund vielen Kollegen Freude bereitet, kann der Hund im Büro für andere ein ernstzunehmender Stressfaktor sein. Ob Angst vor Hunden, Allergien oder das Bedürfnis nach Ruhe – nicht alle akzeptieren Hunde am Arbeitsplatz. Fühlen sich Kollegen unwohl, wenn ein Hund das Büro betritt, müssen Arbeitgeber diese Bedenken ernst nehmen und Kompromisse finden. Ist dies nicht möglich, muss das Projekt Bürohund im Zweifel erst einmal vertagt werden.

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Bürohund: Regeln helfen allen Beteiligten

Bevor Unternehmen Bürohunde erlauben, müssen sie also klare Regeln rund um das Thema Haustiere im Büro schaffen und durch die Geschäftsführung und ihre Mitarbeiter im Personalwesen kommunizieren.

Alle Mitarbeiter ins Boot holen

Egal, ob es der Zwergpinscher des Geschäftsführers oder der Labrador der Empfangskollegin ist: Meist strebt ein Mitarbeiter den Status eines Bürohundes für seinen Liebling an und bringt so das Thema oft zum ersten Mal auf den Tisch. Wenn ein Unternehmen dann darüber nachdenkt, einen Bürohund zu genehmigen und diesen Vierbeiner am Arbeitsplatz willkommen heißt, ist es gut beraten, zunächst die Meinung der anderen Mitarbeiter zu erfragen. Das kann zum Beispiel durch eine Rundmail oder einen internen Aushang geschehen. Mitarbeiter sollten die Möglichkeit bekommen, ihre Bedenken, Ängste und gegebenenfalls auch ihre Ablehnung offen und auf Wunsch auch anonym zu kommunizieren.

Ein Kennenlernen vereinbaren

Auch wenn alle Kollegen einverstanden sind, ist es sinnvoll, vorab ein Kennenlernen mit dem Bürohund zu vereinbaren. Dabei können Mensch und Tier sich im wahrsten Sinne des Wortes beschnuppern und mögliche Restängste und Unsicherheiten abbauen. Wer seinen Hund mit ins Büro nehmen möchte, sollte aktiv das Kennenlernen organisieren.

Verantwortlichkeiten definieren

Jeder Bürohund hat eine feste Bezugsperson – sein Herrchen oder Frauchen. Diese Person trägt als Halter des Bürohundes auch die Verantwortung dafür, die Bedürfnisse des Hundes wahrzunehmen und so Konfliktsituationen gar nicht erst aufkommen zu lassen. Ist das Tier unruhig und gibt nervöse Geräusche von sich, ist wahrscheinlich eine Gassipause fällig. Verspürt ein Tier Stress oder ist es krank, kann zudem ein Tag im Homeoffice eine sinnvolle Abwechslung sein. Die Bedürfnisse des Hundes mit den Anforderungen der eigenen Tätigkeit abzustimmen, erfordert häufig viel Disziplin. Den Hund mit zur Arbeit zu bringen und Hunde im Office zu betreuen, bedeutet Verantwortung.

Flexibilität anbieten

Wer für einen Bürohund die Verantwortung trägt, braucht naturgemäß Flexibilität seines Arbeitgebers. Aus verschiedenen Gründen kann es an einzelnen Tagen sinnvoll sein, einen ansonsten beliebten und kompatiblen Bürohund zu Hause zu lassen – inklusive Herrchen oder Frauchen. Auch flexible Pausenzeiten sind für Bürohundhalter essenziell. Für Mitarbeiter, die ihren Hund mit ins Büro bringen, ist es wichtig, dass sie auf Wohlwollen und Toleranz ihres Arbeitgebers zählen können, der Hunde aktiv im Team willkommen heißt.

Klare Regeln aufstellen

Was passiert, wenn Kollegen, Kunden oder Geschäftspartner Unbehagen in der Gegenwart des Bürohundes äußern? Wer übernimmt, wenn der Bürohundhalter einen wichtigen Termin hat und der Hund unruhig wird? Auch in hundefreundlichen Büroumgebungen braucht es klare Regeln, um das Employee Wellbeing zu sichern und die Employee Experience aller Mitarbeiter positiv zu gestalten. Diese Regeln sollten für alle Kolleginnen und Kollegen frei zugänglich sein.

Ausnahme Assistenzhund: Das gilt

Eine besondere Situation ergibt sich, wenn ein Mitarbeiter aufgrund einer Beeinträchtigung einen Assistenzhund benötigt und für seinen Job regelmäßig im Büro anwesend sein muss. In diesem Fall kann dem Mitarbeiter die Mitnahme des Hundes nach Angaben des Verbandes deutscher ArbeitsrechtsAnwälte e.V. nur in Ausnahmefällen verweigert werden. Etwa wenn die Anwesenheit des Hundes aus hygienischen Gründen nicht möglich ist oder Betriebsabläufe durch den Hund bei der Arbeit unzumutbar gestört werden. Die Beweislast liegt in diesen Fällen beim Arbeitgeber.

Mit der richtigen Vorbereitung sind Hunde im Büro eine große Bereicherung

Wenn alle Voraussetzungen stimmen, der Hund von allen Kollegen gemocht und toleriert wird und die notwendige Flexibilität im Unternehmen gegeben ist, ist ein Bürohund eine große Bereicherung. Die Beschäftigung mit Hunden am Arbeitsplatz kann eine willkommene und kraftspendende Abwechslung sein, bei der im besten Fall das Hormon Oxytocin ausgeschüttet wird. Das weckt positive Gefühle und stärkt den Zusammenhalt, während Gassigänge und frische Luft bei den Hundehaltern für Ausgleich und neue Energie sorgen. Damit die Mensch-Tier-Kollaboration gut gelingt, sollten Herrchen und Frauchen zum einen ein gutes Gespür für die Bedürfnisse ihres Tieres haben. Und ihren Kollegen zum anderen durch schnelles Eingreifen bei Stresssituationen, die ihr Hund unter Umständen hervorruft, ungestörtes Arbeiten ermöglichen. Dann steht dem Hund am Arbeitsplatz nichts im Wege.

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