People & Culture

Employee Wellbeing: Warum das Wohlbefinden Ihrer Mitarbeiter entscheidend ist

Employee Wellbeing zielt darauf ab, das Wohlbefinden von Mitarbeitern zu fördern

08. Februar 2024 · 6 Min. Lesezeit · HR WORKS Redaktion

Zunehmend erkennen Unternehmen, dass Employee Wellbeing – also das Wohlbefinden der Mitarbeiter – ein wichtiger Faktor für ihren Erfolg ist. Denn Mitarbeiter, die sich an ihrem Arbeitsplatz wohlfühlen, sind gesünder, motivierter und schlussendlich auch produktiver. Erfahren Sie daher, wie es Unternehmen gelingt,  Employee Wellbeing zu fördern.

Was ist Employee Wellbeing? Eine Definition

In Zeiten des Personal- und Fachkräftemangels ist es für Unternehmen zunehmend herausfordernd, geeignete Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu rekrutieren. Umso wichtiger wird das Thema Employee Wellbeing für HR-Manager nicht nur in Bezug auf  ihre Arbeitgeberattraktivität für potenzielle Bewerberinnen und Bewerber. Es beeinflusst ebenso die Mitarbeiterbindung der bestehenden Belegschaft. Doch was bedeutet Employee Wellbeing laut Definition auf Deutsch?

Der Begriff Employee Wellbeing (auch als „Wellbeing of Employees“ bekannt) bezeichnet das allgemeine Wohlbefinden von Mitarbeitern. Dabei umfasst er sowohl Aspekte der Karriere, wie z.B. der richtige Person-Job-Fit, als auch Aspekte des sozialen Miteinanders. Daneben spielt die mentale Verfassung der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer eine große Rolle, genauso wie ihre körperliche Gesundheit und ihre finanziellen Umstände.

Darum ist Employee Wellbeing wichtig: Vorteile für Arbeitnehmer und Arbeitgeber

Unternehmen, die Employee Wellbeing in den Mittelpunkt ihrer Unternehmenskultur stellen, schaffen eine positive und produktive Arbeitsatmosphäre. Sie legen so den Grundstein für nachhaltigen Erfolg. Denn ein gesteigertes Corporate Wellbeing beeinflusst nicht nur das individuelle Leben der Arbeitnehmer, sondern hat auch direkte Auswirkungen auf den wirtschaftlichen Erfolg und die Leistungsfähigkeit von Unternehmen. Die Oxford-Universität hat etwa herausgefunden, dass zufriedene Mitarbeiter um bis zu 13% produktiver arbeiten. Darüber hinaus sind Mitarbeiter oftmals motivierter und loyaler, wenn sie ihre Arbeitsumgebung zu schätzen wissen.

Langfristigen Auswirkungen von Employee Wellbeing auf Unternehmen

Berücksichtigen Unternehmen die Bedürfnisse ihrer Mitarbeiter und ergreifen entsprechende Maßnahmen, profitieren sie von folgenden Punkten:

  • Höheres Leistungsniveau und bessere Arbeitsmoral der Belegschaft
  • Größeres Zusammengehörigkeitsgefühl unter den Mitarbeitern
  • Geringere Mitarbeiterfluktuation durch erhöhte Loyalität gegenüber dem Arbeitgeber
  • Weniger krankheitsbedingte Fehlzeiten
  • Vorbeugen von Absentismus und seinen negativen Folgen
  • Verbessertes Arbeitgeberimage und erhöhte Arbeitgeberattraktivität

Gerade für zukünftige Bewerber und Bewerberinnen können Wellbeing-Maßnahmen daher der ausschlaggebende Faktor sein, sich für das Unternehmen zu entscheiden.

So wirken sich Berufs- und Privatleben aufeinander aus

Die Work-Life-Balance von Mitarbeitern spielt eine große Rolle für ihr Wohlbefinden am Arbeitsplatz. Übermäßiger Druck von Vorgesetzten, dekonstruktive Kritik und finanzielle Sorgen durch schlechte Bezahlung sind auch in der Freizeit oft präsent. So wirken sie sich negativ auf die Stimmung aus und beeinträchtigen langfristig die Gesundheit. Umgekehrt können auch private Sorgen von Angestellten Auswirkungen auf ihren beruflichen Alltag haben und ihre Arbeitsleistung beeinflussen.

Durch Employee Wellbeing unterstützt ein Unternehmen seine Belegschaft, indem es ein positives Arbeitsumfeld schafft. Es gibt einen Rahmen vor, in dem Mitarbeiter bei privaten Herausforderungen Verständnis und Rückendeckung erfahren. Dabei helfen beispielsweise Workshops zu Stressmanagement und zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf.

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Wie Unternehmen Employee Wellbeing durch Wellbeing-Management steigern

Als ganzheitlicher Ansatz erfordert Employee Wellbeing eine strategische Planung, Implementierung und Überwachung von verschiedenen Maßnahmen, die das sogenannte Workplace Wellbeing aktiv fördern. Dadurch schaffen Unternehmen eine Arbeitsumgebung, in der sich die Mitarbeiter wohl und wertgeschätzt fühlen.

Umfassendes Employee Wellbeing geht dabei über traditionelle Leistungen wie eine Mitarbeiterkantine oder gemeinsame Feste hinaus. Stattdessen berücksichtigt es eine Vielzahl von sozialen, mentale, beruflichen und physischen Aspekten.

Soziales Employee Wellbeing stärkt Zusammengehörigkeitsgefühl

Soziale Interaktion ist grundlegend für ein wertschätzendes und positives Arbeitsumfeld. Ein unterstützendes Arbeitsklima, in dem regelmäßiger Austausch und eine offene sowie respektvolle Kommunikation stattfinden, fördert nachhaltig das Wohlbefinden von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Teambuilding-Events und Anerkennung von Einzel- sowie Team-Leistungen stärken zudem das Zusammengehörigkeitsgefühl und tragen positiv zur persönlichen Entwicklung und zur Mitarbeiterzufriedenheit bei.

Mentales Employee Wellbeing für gesteigerten Leistungsfähigkeit und Zufriedenheit

Die psychische Gesundheit am Arbeitsplatz zu fördern und damit Ausfälle aufgrund seelischer Belastung vorzubeugen, ist für Unternehmen essenziell: Das Bundesgesundheitsministerium hat beispielsweise ermittelt, dass rund 15 Prozent aller Fehltage auf Erkrankungen der Psyche zurückgehen. Ursachen wie Work-Life-Blending, dauerhafter Stress und eine toxische Unternehmenskultur belasten die geistige Gesundheit von Angestellten nachweislich.

Verschiedene Maßnahmen eignen sich dazu, um ein gesundes Arbeitsumfeld zu schaffen und dadurch die mentale Gesundheit sowie die Work-Life-Balance zu fördern:

  • Flexible Arbeitszeitmodelle, z.B. Arbeiten in Gleitzeit
  • Regelmäßige Mitarbeitergespräche, um belastende Situationen frühzeitig zu erkennen, Gegenmaßnahmen zu evaluieren und gegebenenfalls einzuleiten
  • Fortbildungen zu Resilienz, Stressbewältigung und Healthy Working

Berufliches Employee Wellbeing durch Anerkennung und Wertschätzung

Arbeitnehmer wünschen sich Aufgaben, die ihnen liegen, ebenso Feedback und Entwicklungsmöglichkeiten. Darum ist regelmäßiger Austausch auf Augenhöhe so wichtig. Er fördert das gegenseitige Verständnis und hilft dabei, Veränderungen zu erkennen und nach Lösungen zu suchen, wenn Arbeitnehmer mit ihrem aktuellen Aufgabengebiet unzufrieden sind und sich beruflich oder fachlich umorientieren möchten.

Darüber hinaus ist finanzielle Sicherheit entscheidend für das berufliche Wohlbefinden von Mitarbeitern. Arbeitgeber tragen durch angemessene Gehälter, regelmäßige Gehaltserhöhung, Sonderzahlungen und weitere finanzielle Sonderleistungen wie eine betriebliche Altersvorsorge dazu bei.

Physisches Employee Wellbeing reduziert krankheitsbedingte Ausfallzeiten

Unternehmen haben zahlreiche Möglichkeiten, einen gesunden Lebensstil durch Corporate Benefits zu fördern und krankheitsbedingten Ausfällen und Krankmeldungen entgegenzuwirken. Dazu zählen beispielsweise ein ergonomisch ausgestatteter Arbeitsplatz, ein Fahrrad-Abonnement für den Arbeitsweg oder ein Zuschuss für die Mitgliedschaft im Fitnessstudio. Und Employee Wellness am Arbeitsplatz in Form von bezuschussten Yoga-Einheiten im Büro hilft, Verspannungen durch sitzende Tätigkeiten und Stress zu mindern.

Eine weitere Möglichkeit, um das physische Employee Wellbeing zu fördern, besteht für Arbeitgeber darin, regelmäßige Check-Ups zu unterstützen. In diesem Fall hilft ein Physiotherapeut beispielsweise dabei, Schreibtischstuhl, Bildschirm und Co. richtig einzustellen. Darüber hinaus weist er auf Übungen zur Mobilität und Muskeltraining hin. Ein Betriebsarzt hingegen bietet regelmäßige Untersuchungen an, zum Beispiel zur Vorsorge von Hautkrebs, oder um Impfungen gegen Grippe und andere Krankheiten zu verabreichen. All diese Angebote fördern auf Dauer die Gesundheit von Arbeitnehmerinnen sowie Arbeitnehmern und verhindern Krankschreibungen.

Möglichkeiten zur Messung von Mitarbeiterwohlbefinden

Daten sind die Basis, um Employee Wellbeing zu messen und somit auf Veränderungen im Unternehmensumfeld und auf die Bedürfnisse von Mitarbeitern angemessen zu reagieren. Es gibt zwei Möglichkeiten, um diese Daten zu beschaffen. Bestenfalls werden diese beiden Methoden in Kombination angewendet:

Direkte Messung der Employee Wellbeing durch eine Mitarbeiterbefragung

Eine Möglichkeit, um das Wohlbefinden am Arbeitsplatz zu messen, stellen Fragebögen dar, die die HR-Abteilung an alle Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen verschickt. Darin fragen sie die wichtigsten Aspekte zur Zufriedenheit im Job anonymisiert ab, wie beispielsweise das Stresslevel, die subjektiv wahrgenommene Work-Life-Balance oder das Führungsverhalten von Vorgesetzten.

Erhält das Unternehmen in einem dieser Bereiche über die Mitarbeiterbefragung konstruktive Kritik, kann es anschließend Optimierungsmaßnahmen ableiten und darauf aufbauend konkrete Handlungsmaßnahmen in die Wege leiten. So stellt der Arbeitgeber sicher, dass er das Wohlbefinden seiner Arbeitnehmer in allen Bereichen fördert. Wichtig ist, dass die Umfragen regelmäßig und nicht nur einmalig durchgeführt werden. Denn nur so weiß das Unternehmen, welche Themen aktuell relevant und verbesserungswürdig sind.

Indirekte Messung des Wohlbefindens von Mitarbeitern über Kennzahlen

Eine weitere, effiziente Methode zur Analyse des Mitarbeiterwohlbefindens besteht darin, auf Messungen von entsprechenden Indikatoren zurückzugreifen. Das sind unter anderem folgende HR-Kennzahlen:

  • Höhe der Krankheitstage
  • Anzahl der Überstunden
  • Qualität der Arbeit
  • Fehlerquoten
  • Kundenzufriedenheit
  • Fluktuationsrate der Mitarbeiter

Fallen hier etwa eine besonders hohe Zahl von Krankentage oder Überstunden auf, bieten sich Maßnahmen an, die diesen Entwicklungen entgegenwirken.

Employee Wellbeing zahlt sich für Unternehmen aus

Indem Unternehmen eine positive Arbeitsumgebung schaffen, steigern sie die Produktivität ihrer Mitarbeiter. Das führt zu glücklicheren Mitarbeitern und dadurch zu höherer Rentabilität. Dabei ist es wichtig, unterschiedliche Faktoren wie soziale, psychische, berufliche, finanzielle und physische Aspekte zu betrachten. Durch gezieltes Wellbeing-Management profitieren Unternehmen von einer glücklichen und zufriedenen Belegschaft mit höherem Leistungsniveau, besserer Arbeitsmoral und geringerer Fluktuationsrate.

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