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Corporate Benefits: 8 Ideen für Ihre Mitarbeiterangebote

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Corporate Benefits sorgen für zufriedenere und produktivere Mitarbeiter

05. Mai 2025 · 7 Min. Lesezeit · HR WORKS Redaktion

Noch nie war es für Unternehmen so schwierig wie heute, qualifiziertes Personal zu finden und langfristig an sich zu binden. Fachkräftemangel, demografischer Wandel und die „Great Resignation“ setzen Unternehmen weltweit unter Druck. Umso wichtiger ist es daher, den Jobsuchenden gute Argumente zum Kommen und Bleiben zu liefern. Neben einem attraktiven Gehalt gewinnt dabei immer öfter auch ein überzeugendes Paket aus Corporate Benefits an Bedeutung. Erfahren Sie, welche Ideen sich für Ihre Mitarbeiterangebote eignen und warum besonders kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) ihre Mitarbeiter-Benefits kreativ gestalten, um mit großen Konzernen Schritt zu halten.

Corporate Benefits: Was ist das?

Corporate Benefits – oft auch als Mitarbeiterangebote, Benefits für Mitarbeiter oder Mitarbeiterrabatte bezeichnet – sind freiwillige Zusatzleistungen eines Arbeitgebers, die den Mitarbeitenden über ihr reguläres Gehalt hinaus geboten werden. Diese umfassen zum Beispiel materielle Vorteile wie Firmenrabatte und Mitarbeiter-Bonussysteme sowie ideelle Werte wie flexible Arbeitszeitmodelle. Entscheidend ist, dass sie die Mitarbeiterzufriedenheit verbessern und zur Work-Life-Balance beitragen.

Warum sollten Unternehmen auf Mitarbeiterangebote setzen?

Wie wichtig Mitarbeiterangebote sind, beweisen Zahlen aus der kununu-Studie 2023. Sie zeigt: Benefits haben für Angestellte nicht nur einen individuellen, sondern auch einen finanziellen Wert. Mitarbeitende würden demnach auf 10 Prozent ihres Gehaltes verzichten, erhielten sie im Austausch die passenden Benefits. Die gleiche Studie ergab, dass nur die Hälfte der Arbeitgeber dieses Potenzial bisher nutzt.

Im Gegensatz zu starren vertraglichen Regelungen sind Mitarbeiter-Benefits flexibel einsetzbar und lassen sich an die Bedürfnisse der Belegschaft anpassen. Ein Corporate-Benefit-Programm stärkt sowohl die Bindung der Mitarbeitenden ans Unternehmen als auch den Ruf des Arbeitgebers nach außen – ein wesentlicher Faktor im Employer Branding.

Die wichtigsten Ziele eines Benefit-Programms sind:

  • Talentbindung verbessern: Firmen, die attraktive Zusatzleistungen bieten, senken ihre Mitarbeiterfluktuation nachweislich.
  • Employer Brand stärken: Mitarbeitende empfehlen attraktive Arbeitgeber eher weiter, wodurch Unternehmen auch passive Kandidaten schneller erreichen.
  • Gesundheit und Produktivität steigern: Maßnahmen wie Fitnessprogramme oder flexible Arbeitszeiten wirken sich direkt positiv auf die Leistungsfähigkeit und Zufriedenheit aus.
  • Kosteneffizienz steigern: Viele Corporate Benefits wie Gutscheine oder Zuschüsse lassen sich steuerlich geltend machen, was die Kosten für das Unternehmen senkt.

Das sind die 8 wichtigsten Mitarbeiter-Benefits-Ideen

Generell funktionieren nicht alle Arbeitgeber-Benefits in jedem Unternehmen gleich gut. Das hat beispielsweise damit zu tun, dass sich Belegschaften aus unterschiedlichen Altersgruppen zusammensetzen. So deutet eine Studie des Karriereportals Stepstone darauf hin, dass die Themen Fortbildung und berufliche Entwicklung bei älteren Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern weniger im Fokus stehen als bei Berufseinsteigern. Unabhängig davon zählen Mitarbeitervorteile und bestimmte Leistungen aus folgenden Kategorien in Umfragen immer wieder zu den beliebtesten Corporate Benefits:

1. Mobilität

Wenn Mitarbeitern für die Strecke zum Arbeitsplatz oder für Dienstreisen Kosten entstehen, die sie aus eigener Tasche zahlen müssen, dann bleibt ihnen oft deutlich weniger von ihrem Gehalt. Kein Wunder also, dass Tickets für Bus und Bahn oder auch der privat nutzbare Firmenwagen und das Fahrrad inzwischen bei vielen Arbeitgebern zur Standardpalette der Mitarbeiterangebote zählen. Sie erfreuen sich bei der Belegschaft aus naheliegenden Gründen großer Beliebtheit. Um den Arbeitsweg zwischen Büro und Wohnort zu verkürzen, bieten sich in Einzelfällen auch Dienstwohnungen für Mitarbeiter an.

2. Sport und Fitness

Körperliche und mentale Gesundheit sind eine Grundvoraussetzung für die Leistungsfähigkeit im Job. Vielen Arbeitnehmern fehlt es jedoch an Zeit und Motivation, sich neben dem Berufsalltag noch körperlich zu betätigen. Kostenlose Mitgliedschaften in Fitnessstudios sowie betriebseigene Trainingsmöglichkeiten ändern das. Wenn die Kosten dafür bis zu 50 Euro im Monat betragen, gilt dieser Corporate Benefit als geldwerter Vorteil. Betriebliche Gesundheitsförderung ist bis zu einer Höhe von 600 Euro pro Mitarbeiter im Jahr steuerfrei förderbar.

3. Weiterbildung

Besonders bei jüngeren Mitarbeitern ist berufliche Weiterentwicklung ein zentrales Thema. Auch Arbeitgeber profitieren davon, wenn ihre Angestellten sich weiterbilden. Viele Unternehmen geben ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern daher die Möglichkeit, sich neben ihrem Arbeitsalltag fortzubilden und leisten dazu auch einen finanziellen Beitrag. Dieser lässt sich als Betriebsausgabe von der Steuer absetzen.

4. Gewinnbeteiligung und Prämien

Motivierte Mitarbeiter leisten einen fundamentalen Beitrag zum Erfolg eines Unternehmens. Besonders stark wachsende Unternehmen zeigen ihren Mitarbeitern Wertschätzung, indem sie ihre Leistung über die reguläre Vergütung hinaus mit Gewinnbeteiligungen, Prämien oder Vergünstigungen beim Kauf von Aktien als Mitarbeitervorteil honorieren.

5. Kinderbetreuung

Familie und Beruf unter einen Hut zu bringen, zählt für viele Angestellte zu den größten Herausforderungen. Arbeitgeber sollten sich das zu Herzen nehmen, denn aktuell sind familienbezogene Corporate Benefits in Unternehmen stark unterrepräsentiert. Eine Studie des Software-Anbieters voiio deutet darauf hin, dass nur 17 Prozent der deutschen Unternehmen entsprechende Leistungen anbieten. Konkret geht es dabei etwa um Sachleistungen für Betriebskindergärten oder Zuschüsse für Betreuungsangebote. Diese sind in der Regel für Arbeitgeber steuerfrei, solange die Kinder noch nicht schulpflichtig sind.

6. Essen und Trinken

Viele Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer essen im Arbeitsalltag oft auswärts. Das macht sich auf Dauer finanziell bemerkbar. Arbeitgeber können ihren Mitarbeitenden hier zum Beispiel per Restaurantgutschein, digitalen Essensmarken, Zuschuss für die Kantine sowie kostenlosen Getränken unter die Arme greifen und ihr Mitarbeiterangebot abrunden.

7. Flexibles Arbeiten und Homeoffice

Die bereits erwähnte Stepstone-Umfrage zeigt: Neben Gehalt und Jobsicherheit sind die Themen Familienfreundlichkeit, Work-Life-Balance und flexible Arbeitszeiten generationsübergreifend die wichtigsten Faktoren bei der Entscheidung für oder gegen einen Job. Arbeitgeber sollten bei ihren Mitarbeiter-Benefits also nach Konzepten suchen, die ihnen die Möglichkeit geben, Beruf und Privatleben in Einklang zu bringen.

8. Arbeitsgeräte

Die Belegschaft mit modernen Laptops, Smartphones und anderen erforderlichen Arbeitsmitteln auszustatten, ist heute in den meisten Unternehmen selbstverständlich. Entsprechend erwarten qualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Regel, dass Arbeitgeber die Kosten dafür übernehmen. Immer öfter haben Mitarbeitende die Erlaubnis, diese Geräte auch privat zu nutzen.

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Mitarbeiterangebote bei Top-Unternehmen: Welche Benefits erwarten Talente hier?

Um sich bezüglich Mitarbeiter-Benefits zu inspirieren, hilft ein Blick auf die Mitarbeiteraktionen von internationalen Top-Arbeitgebern wie MAN oder BMW. Die Mitarbeiterangebote dieser Konzerne umfassen in der Regel die gesamte Palette der oben genannten Leistungsbereiche und gehen in vielen Fällen darüber hinaus. So bieten sie ihren Mitarbeitern oftmals individuelle Corporate-Benefits-Angebote an.

Die BMW Group beispielsweise bietet ihren Mitarbeitenden passenderweise vergünstigte Konditionen für Autos und Motorräder des Unternehmens – sei es für Miete oder Kauf. Studierende, Azubis und Mitarbeiter können für bis zu 6 Monate in BMW-Apartment-Häusern in München unterkommen. Bei MAN werden Mitarbeitenden neben den klassischen Corporate Benefits Möglichkeiten zum Wissensaustausch wie das Frauennetzwerk „Löwinnen@MAN“ geboten.

Auch das Silicon Valley trumpft auf, wenn es um Corporate Benefits geht: Netflix und Meta unterstützen ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter etwa bei der Familienplanung. Google setzt hingegen auf Benefits, die sich direkt auf den Firmenalltag auswirken: Neben kostenloser Verköstigung auf dem Betriebsgelände bietet das Unternehmen Koch- und Fitnesskurse sowie Massagen an. Mitarbeitende dürfen zudem jedes Jahr vier Wochen frei entscheiden, wo sie arbeiten („work from anywhere“). Auch die Möglichkeit zur Mitarbeiterbeteiligung nutzen manche Firmen, um ihre Angestellten zu motivieren.

Für KMU: Mit kreativen Mitarbeiter-Benefits punkten

Wenn es um kostenintensive Corporate Benefits geht, haben es kleinere Unternehmen oft schwer, mit großen Konzernen mitzuhalten. Umso wichtiger, hier eigene Lösungen zu schaffen. Entscheidend bleibt: Die Benefits sollten echte Mehrwerte für Mitarbeitende bieten und ihre emotionale Bindung an das Unternehmen stärken. KMU glänzen dabei insbesondere durch ihre Flexibilität und kreative Nutzung von Ressourcen.

Flache Hierarchien und kurze Kommunikationswege ermöglichen Alternativen zu den Angeboten der Konzerne: Dazu gehören flexible Arbeitszeitmodelle oder spontane Homeoffice-Optionen. Zudem nutzen KMU ihre regionale Verwurzelung, um Partnerschaften mit lokalen Anbietern – wie Cafés, Fitnessstudios und Kulturzentren – einzugehen und ihren Mitarbeitenden exklusive Vorteile zu bieten.

Eine familiäre Unternehmenskultur ist ein weiterer Trumpf: Regelmäßige Teamaktivitäten wie gemeinsame Frühstücke, Betriebsausflüge oder Sommerfeste stärken das Gemeinschaftsgefühl und tragen zur Mitarbeiterbindung bei. Auch interne Ressourcen lassen sich ohne hohe Kosten kreativ nutzen, etwa durch Kochaktionen in der Mitarbeiterküche. Maßnahmen wie persönliche Weiterbildungsangebote, individuelles Coaching oder gesundheitsfördernde Initiativen wie Obstboxen, Massagetage oder Vereinbarungen mit Fitnessstudios bieten zusätzlich sinnvolle Benefits.

Für KMU liegt hier eine große Chance: Mit kreativen, individuell zugeschnittenen Programmen schaffen sie auch mit begrenztem Budget Benefits, die ihre Mitarbeitenden schätzen und ihre Loyalität langfristig fördern.

Wenn’s einfach werden soll: Welche Vorteile Benefit-Softwares bieten

Ob Jobbike, Essenszuschüsse oder Betreuungskosten: Auch Corporate Benefits und ihre Verwaltung lassen sich zunehmend digitalisieren. Darum gibt es immer mehr Anbieter von Software für Corporate Benefits – so wie pxtra, Probonio und emplu solutions. Mit ihnen profitieren Firmen unter anderem davon, dass sie ihren Mitarbeitern innerhalb einer einzigen App oder eines Portals schnell und einfach eine große Auswahl an Benefits bereitstellen. Das sorgt für zufriedene Mitarbeiter und hält den Verwaltungsaufwand auf Unternehmensseite möglichst gering.

Corporate Benefits als USP für Arbeitgeber

Im harten Wettbewerb um qualifizierte Arbeitnehmer gewinnt das Thema Corporate Benefits für Unternehmen stark an Bedeutung. Dabei reichen betriebliche Altersvorsorge, privat genutzte Dienstfahrzeuge und Sachleistungen, die der Arbeitgeber als geldwerten Vorteil geltend macht, längst nicht mehr aus. Ein zeitgemäßes Paket aus Benefits für Mitarbeiter beinhaltet sehr viel mehr und trägt entscheidend dazu bei, den Ansprüchen qualifizierter Expertinnen und Experten gerecht zu werden. Modernes Human Resource Management verstärkt diese Vorteile – und unterstützt Unternehmen, sich mittels ihrer Mitarbeiterangebote deutlich vom Wettbewerb abzuheben.

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Die Inhalte dieses Beitrags sind sorgfältig recherchiert, stellen jedoch keine Rechtsberatung dar. Bitte wenden Sie sich bei konkreten rechtlichen Fragen an einen spezialisierten Fachanwalt.

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