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LinkedIn Recruiting: 5 Tipps für Personaler

LinkedIn Recruiting: Diese Tipps sollten Personaler kennen

15. September 2022 · 6 Min. Lesezeit · HRworks Redaktion

Social-Media-Plattformen haben sich in den letzten Jahren zu einem wichtigen Kanal für Recruiting entwickelt. So verzeichnet LinkedIn 2022 über 774 Millionen Mitglieder in mehr als 200 Ländern – allein in der DACH-Region sind es 18 Millionen. Für Unternehmen bedeutet diese Zahl ein enormes Potenzial an Bewerberinnen und Bewerbern, die sich mit LinkedIn-Recruiting erreichen lassen.

Recruiting via LinkedIn: Was ist LinkedIn-Recruiting?

LinkedIn ist im HR-Bereich nicht nur für HR-Influencer interessant: Eine Studie von Talention zeigt, dass für über 70 % aller Unternehmerinnen und Unternehmer Social Media Recruiting ein wichtiges Thema darstellt. Da LinkedIn ein Netzwerk zum Austausch von berufsbezogenen Inhalten und zur Pflege dienstlicher Beziehungen ist, eignet es sich besonders gut zum Recruiting. Es macht Bewerberinnen und Bewerber einerseits über Stellenanzeigen auf Unternehmen aufmerksam. Andererseits haben Recruiter die Möglichkeit, favorisierte Fachkräfte mit persönlichen Chat-Nachrichten direkt zu kontaktieren und sie dazu anzuregen, eine Bewerbung einzureichen. LinkedIn-Recruiter nutzen die Plattform also aktiv, um offene Stellen zu besetzen. Und das je nach Angebot sogar kostenfrei.

Recruiting und E-Recruiting: Hand in Hand zu Nachwuchsfachkräften

Recruiting über LinkedIn gehört zum E-Recruiting, also dem vollständig digitalen Prozess neue Arbeitskräfte zu suchen, zu finden und anzuwerben. Besonders relevant ist dieser Weg für Fachkräfte der Generation Z, die sich in ihrer Lebenswelt stark digital orientieren. Trotzdem ist auch das klassische Recruiting nach wie vor relevant: So vergrößert die gezielte Suche auf Messen, Events und über Empfehlungen die Auswahl der potenziellen neuen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Im besten Fall ergänzen sich beide Möglichkeiten.

Welche Vorteile hat LinkedIn for Recruiters?

  • Stellenanzeige kostenlos aufgeben. So nutzen Personaler kostenneutral den  großen Pool der Kandidatinnen und Kandidaten, um auf ihr Angebot aufmerksam zu machen.
  • Annonce mit Werbebudget pushen. Mit zusätzlichen finanziellen Mitteln zeigt LinkedIn Ausschreibungen eher an, sodass potenzielle Bewerber diese mit größerer Wahrscheinlichkeit entdecken.
  • Kandidaten durch Schlüsselwörter finden. LinkedIn bietet Jobsuchenden die Option nach Berufsbezeichnung, Studium, früheren Arbeitgebern oder dem Standort zu suchen.
  • Spotlightsuche nach Kriterien starten. Recruiter nutzen LinkedIn auch, um Profile beispielsweise danach zu filtern, ob sich die entsprechenden Personen bereits im eigenen Unternehmen beworben haben oder “offen für neue Möglichkeiten” sind.
  • InMail-Funktion nutzen. Damit umgehen LinkedIn-Recruiter und -Kandidaten die Bestätigung der Kontaktanfrage bei der ersten Kontaktaufnahme.
  • Talent Insights verwenden. Das Feature unterstützt dabei, den Talentmarkt im Blick zu behalten, Entwicklungen sowie aktuelle Trends zu beobachten – und das alles mit Echtzeitdaten.
  • LinkedIn Schedulers einsetzen. Mit diesem Tool vereinbaren und verwalten HR-Manager Vorstellungstermine direkt über die Plattform.
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Erfolgreich über LinkedIn Mitarbeiter suchen: Recruiting-Tipps

Um die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen trotz steigendem Fachkräftemangel zu erhalten, nutzen Personalabteilungen alle aktuell zur Verfügung stehenden Möglichkeiten. Da sich die Berührungspunkte mit Angestellten und Jobsuchenden zunehmend auf das Internet reduzieren, ist für Unternehmen eine aussagekräftige Präsenz auf relevanten Plattformen wie LinkedIn unerlässlich. Um beim Social-Recruiting mit LinkedIn erfolgreich zu sein, sind folgende Punkte wichtig:

Tipp 1: Aktiv auf Personalsuche durch Employer Branding bei LinkedIn

Die bereits erwähnte Recruiting-Studie von Talention zeigt, dass Employer Branding das Topthema des Jahres 2021 war. Für den Aufbau und die Pflege der eigenen Arbeitgebermarke reichen in Linkedin die Angabe von Name, Logo und Kontaktdaten des eigenen Unternehmens längst nicht mehr aus. Vielmehr ist es für Firmen entscheidend, dass sie alle Inhalte im weltweit größten Karrierenetzwerk inklusive Stellenanzeigen und Unternehmensprofil einheitlich, klar und überzeugend gestalten. Auf diese Weise optimieren Betriebe einerseits ihre Wirkung auf potenzielle Mitarbeiter, und andererseits transportieren sie auf diese Weise relevante Werte, Interessen und Informationen. Nur so entsteht Authentizität – ein wichtiger Faktor im Social-Media-Recruiting.

Ein konkretes Beispiel: Wenn Mitarbeiter Einblicke in ihren Arbeitsalltag geben, dann überzeugen diese nahbaren Insights viel eher als inszenierte Unternehmensdarstellungen. Natürlich verändern sich Betriebe mit der Zeit – darum ist es wichtig, dass HR-Manager diese Inhalte regelmäßig auf ihre Aktualität hin prüfen und gegebenenfalls anpassen.

Tipp 2: LinkedIn-Recruiter-Account mit LinkedIn-Recruiter-Lizenz

Wer auf LinkedIn aktiv auf Mitarbeitersuche ist, wird früher oder später auf den LinkedIn Recruiter aufmerksam. Das ist ein Tool zum Active Sourcing, das Unternehmen bei der Personalsuche, Kontaktaufnahme und Verwaltung von Talenten unterstützt. Features wie Kandidatenempfehlungen auf der Grundlage von individualisierten Einstellungskriterien, eine umfassende Nachrichtenplattform oder Analysen machen das Recruiting unkomplizierter und erweitern die Möglichkeiten der Personalabteilung. Suchfilter beschränken zudem die Auswahl auf die Fachkräfte, die vom Profil her exakt zum Unternehmen passen.

Das Recruiter-Tool von LinkedIn ist in verschiedenen Versionen mit unterschiedlichem Leistungsangebot und Lizenzen verfügbar: Recruiter Lite, Recruiter Professional Services (für Personaldienstleister) und Recruiter Corporate (für Konzerne).

Tipp 3: Social Recruiting mit LinkedIn

LinkedIn ist eine Plattform, die für HR nur funktioniert, wenn sich Personaler aktiv vernetzen. Kontakte mit aktuellen und potenziellen Mitarbeitern sowie Konkurrenz- und Partnerunternehmen zu pflegen, zeigt Engagement. Außerdem erfährt HR durch diese Interaktionen, welche Themen die Arbeitswelt bewegen. Dafür lohnt sich auch die Mitgliedschaft in branchenrelevanten Gruppen, in denen Mitglieder etwa Blogbeiträge und Videos oder Einladungen zu Events teilen.

Sind LinkedIn-User offen für neue Jobs, nutzen sie dafür Hashtags wie #OpenToWork. Auf diese Weise finden Personalabteilungen gezielt interessierte Kandidatinnen und Kandidaten.

Tipp 4: Digitale Tools für Recruiting mit LinkedIn

Die Prozesse des Bewerbermanagements sind komplex: Von der Stellenausschreibung bis zur Vertragsunterzeichnung benötigen Personalabteilungen eine gute Organisation. Um dabei nicht umständlich zwischen verschiedenen Programmen zu wechseln, hilft es, wenn Personalabteilungen auf eine Bewerbermanagement-Software setzen, die alle Schritte des Recruiting-Prozesses umfasst. Das beschleunigt den Recruiting-Prozess und hilft unter anderem dabei, Job Ghosting zu vermeiden.

Tipp 5: Evaluieren des Recruitings auf LinkedIn

Am Ende eines Bewerbungszyklus bietet sich wie bei allen Prozessen eine Evaluation an. So identifizieren LinkedIn-Recruiter sowohl funktionierende Recruiting-Schritte als auch Bereiche mit Optimierungsbedarf. Hilfreich ist dafür unter anderem das Feedback von Bewerberinnen und Bewerbern. Zudem zeigt das Tracken der Stellenanzeigen, ob diese die richtigen Fachkräfte erreichen und sie zu einer Bewerbung motivieren. Ist das nicht der Fall, sind wieder die Recruiter gefragt, um Wording, Inhalt und Vermarktung der Stellenausschreibungen anzupassen.

Mit diesen Maßnahmen setzen Unternehmen während der kontinuierlichen Suche nach Talenten laufend Verbesserungen um und sind jederzeit handlungsfähig, falls trotz offener Stellen keine Bewerbungen eingehen.

Proaktives Recruiting mit LinkedIn macht Sinn

Proaktives Recruiting mit LinkedIn dient der erfolgreichen Kontaktaufnahme und -pflege. Außerdem eignet sich LinkedIn zum Employer Branding, um Unternehmen so zu positionieren, dass sie die jeweils passenden Bewerber ansprechen. Durch die verschiedenen Möglichkeiten der Plattform – wie kostenlose Stellenanzeigen oder den LinkedIn Recruiter – bietet sie sowohl kleineren Unternehmen wie auch Großkonzernen relevante Vorteile. Und ein Bewerbermanagementsystem unterstützt dabei, das gesamte Recruiting gut und digital zu organisieren.

Leitfaden: So gelingt die Einführung einer HR-Software

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So gelingt die Einführung einer HR-Software

Recruiting ist wichtig: Setzen Sie zusätzlich zu LinkedIn auf die richtigen Tools, um es noch effizienter zu machen ‒ beispielsweise auf eine Bewerbermanagement-Software. Oft finden Sie die passende Lösung dafür im Rahmen einer Gesamt-HR-Software. Erfahren Sie in diesem Leitfaden, wie Sie bei der Auswahl und Einführung vorgehen.

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