Das Urlaubsgeld berechnen: Eine Orientierung gibt der Urlaubsgeldrechner
Vor Antritt einer neuen Stelle stellt auch eine mögliche Urlaubsprämie einen Motivationsfaktor dar. Nicht immer ist ihre Höhe bereits bekannt. Allerdings gibt es analog zum Lohnsteuerrechner auch Urlaubsgeldrechner im Netz. Mithilfe dieser Rechner können zukünftige Arbeitnehmer eine mögliche Sonderzahlung für den Urlaub berechnen – das erleichtert in vielen Fällen auch die finanzielle Urlaubsplanung.
Wie wird ein Arbeitgeberzuschuss zum Urlaub versteuert?
Handelt es sich beim Urlaubszuschuss also um eine steuerpflichtige Lohnart des Arbeitgebers oder ist Urlaubsgeld steuerfrei? Steuerrechtlich ist diese Zahlung ein „sonstiger Bezug“ und unterliegt entsprechend der Lohnsteuer, erfordert Sozialabgaben und im Zweifel kommt auch die Kirchensteuer zum Tragen. Der Arbeitgeberzuschuss wird zum Bruttogehalt des Mitarbeiters addiert und mit der Lohn- und Gehaltsabrechnung versteuert. Die Lohnsteuer auf Urlaubsgeld entspricht der Versteuerung einer klassischen Gehaltszahlung.
Beispiel: Frau Hahn aus Stuttgart bekommt von ihrem Arbeitgeber jedes Jahr ein 13. Bruttogehalt in Höhe von 3.350 Euro gewährt. Die Zahlung gliedert sich in Urlaubsgeld und Weihnachtsgeld und wird mit dem entsprechenden Monatsgehalt ausgezahlt, in dem sie ihr Urlaubs- und Weihnachtsgeld erhält. Frau Hahn ist kinderlos und wird gemäß Steuerklasse 1 versteuert. Auf das Junigehalt inklusive Urlaubsgeld fällt entsprechend eine Lohnsteuer in Höhe von 803 Euro an.
Ist Urlaubsgeld pfändbar?
Ja. Wenn ein Mitarbeiter mutwillig oder versehentlich wichtige Zahlungsverpflichtungen übersieht, kann es unter Umständen zu einer Lohnpfändung kommen. Der Arbeitgeber ist in diesem Fall verpflichtet, die Bezüge des Mitarbeiters zunächst zur Tilgung der Schulden zu nutzen. In diesem Fall kann auch der Urlaubszuschuss verwertet werden.
Urlaubsgeld bei Kündigung: Berechnung orientiert sich an Vertragsbedingungen
Wie sieht es also mit dem Anspruch auf Urlaubsgeld bei Krankheit oder Kündigung aus? Haben Arbeitnehmer anteiliges Urlaubsgeld in ihrem Arbeitsvertrag vereinbart bzw. wird eine anteilige Ausschüttung als betriebliche Übung gehandhabt, erhalten sie die Urlaubsprämie anteilig für die Dauer ihrer Beschäftigung im Unternehmen. Hat ein Mitarbeiter zum Beispiel Anspruch auf 2.400 Euro Urlaubsgeld im Jahr und kündigt zu Ende Juni, werden ihm 1.200 Euro mit dem Junigehalt ausgezahlt. Auch, wenn das Arbeitsverhältnis ruht, etwa bei längerer Krankheit oder während der Elternzeit, können Mitarbeiter (anteiliges) Urlaubsgeld erhalten. Voraussetzung ist allerdings, dass dies in ihrem Arbeits- oder Tarifvertrag entsprechend vereinbart ist.
Urlaubsgeld in der Probezeit
Das Unternehmen zahlt seinen Mitarbeitern regelmäßig ein 13. bzw. 14. Gehalt aus. Herr Müller hat erst vor 6 Wochen als Key Account Manager in der Firma gestartet. Er fragt seinen neuen Arbeitgeber, wie der Urlaubszuschuss in der Probezeit gehandhabt wird. Ab wann kriegt man Urlaubsgeld? Rein rechtlich gesehen ist der Anspruch von Herrn Müller identisch mit dem seiner Kollegen, die schon länger im Unternehmen beschäftigt sind. Die Probezeit selbst hat keine Auswirkungen auf einen Zahlungsanspruch.
Urlaubsgeld: Rückzahlung bei Kündigung ist nicht üblich
Im Falle einer Kündigung wird häufig das Urlaubsgeld anteilig bei Austritt gewährt und mit der letzten Monatsabrechnung verrechnet. Ob der Urlaubszuschuss an bestimmte Voraussetzungen geknüpft ist – beispielsweise an einen auszahlungsrelevanten Stichtag, an dem der Mitarbeiter noch im Unternehmen beschäftigt sein muss, um Urlaubsgeld zu erhalten – regelt der Arbeits- oder Tarifvertrag.