Definition und Beispiele

Soft Skills

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Soft Skills vs. Hard Skills: So wichtig sind soziale Kompetenzen

Auf der Suche nach geeigneten Kandidaten unterscheiden Experten im Personalwesen zwischen Hard- und Soft Skills. In einem hohen Maße entscheiden verschiedene Skills darüber, ob Bewerber und Unternehmen zueinander passen und ein Cultural Fit vorliegt. Doch was sind Skills im Allgemeinen – und was sind Soft Skills in Abgrenzung zu Hard Skills?

Grundsätzlich sind Skills Fähigkeiten und Kompetenzen, die für eine berufliche Tätigkeit wichtig sind. Der Begriff Soft Skills stammt aus dem Englischen und meint sogenannte “weiche Fähigkeiten”. Analog bezeichnen Hard Skills Sach- und Fachkenntnisse – und damit “harte Fähigkeiten”. Eine allgemeingültige Soft-Skills-Definition gibt es zwar nicht. Meist vereint der Begriff in sich jedoch methodische Kompetenzen, ebenso wie persönliche Fähigkeiten und Stärken. Diese sind wichtig, da sie das Profil eines Bewerbers abrunden und innerhalb eines Unternehmens für ein harmonisches, soziales Miteinander sorgen.

Der Begriff Soft Skills stammt aus dem Englischen und meint sogenannte “weiche Fähigkeiten”.

Ein Überblick über die wichtigsten Soft Skills

Was sind also Beispiele für Soft Skills? Nach welchen methodischen Fähigkeiten und persönlichen Kompetenzen suchen Unternehmen heutzutage besonders – und was rundet die fachliche Qualifikation ab? Ein Überblick:

Kommunikationsfähigkeit

Gemeint ist die Fähigkeit, Gedanken und Ideen klar und verständlich zu vermitteln. In der Praxis verfügt zum Beispiel ein Teamleiter über ausgeprägte kommunikative Fähigkeiten, wenn er in der Lage ist, seinen Teammitgliedern klare Anweisungen zu geben und Feedback effektiv zu vermitteln.

Teamfähigkeit

Dieser Skill bezeichnet das Talent, gut mit anderen zusammenzuarbeiten, Ideen zu teilen und Konflikte konstruktiv zu lösen. Vorbildlich lebt diese Kompetenz zum Beispiel ein Mitarbeiter, der einem Projektteam durch aktives Mentoring hilft, Wissen zu vermitteln und der durch sein Verhalten die Zusammenarbeit fördert. Gelingt es einem Manager zudem, einen Streit zwischen 2 Kollegen zu moderieren und eine für beide Seiten akzeptable Lösung zu finden, zeigt er Konfliktkompetenz.

Empathie

Der Begriff Empathie beschreibt das Maß emotionaler Intelligenz bzw. das Einfühlungsvermögen in die Gefühle und Bedürfnisse anderer Menschen. Empathisch ist beispielsweise ein Kollege, der auf die Sorgen eines Teammitglieds eingeht und generell eine unterstützende Haltung zeigt.

Problemlösungsfähigkeit

Dieser Soft Skill beschreibt die Fähigkeit zu kritischem Denken und dazu, kreative und effektive Lösungen für komplexe und unerwartete Herausforderungen zu finden – mitunter auch in stressigen Situationen.

Zeitmanagement

Gutes Zeitmanagement ist in unserer schnelllebigen Arbeitswelt gefragter denn je. Dieser Skill zeigt sich darin, Aufgaben effizient zu planen und Prioritäten zu setzen, um Ziele termingerecht zu erreichen. Souveränes Zeitmanagement beweist eine Person, die es schafft, mehrere Projekte gleichzeitig zu bearbeiten und dabei Deadlines einzuhalten.

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Kritikfähigkeit

Kritisiert zu werden, ist nicht immer einfach. Dennoch ist Kritikfähigkeit eine wichtige Kompetenz. Sie bezeichnet die Kompetenz, konstruktive Kritik anzunehmen und daraus zu lernen. Kritikfähig zeigt sich zum Beispiel eine Mitarbeiterin, die konstruktiv auf Feedback reagiert, ohne sich persönlich angegriffen zu fühlen. Stattdessen setzt sie Verbesserungsvorschläge zeitnah um.

Flexibilität und Anpassungsfähigkeit

Auch diese Kompetenzen gewinnen mit dem rasanten Tempo unserer Arbeitswelt zunehmend an Bedeutung. Gemeint ist die Fähigkeit, sich an neue und sich ändernde Bedingungen anzupassen und flexibel auf unterschiedliche Situationen zu reagieren. Beispielhaft lebt sie ein Mitarbeiter, der in einem dynamischen Arbeitsumfeld mit modernen Technologien, wechselnden Kundenbedürfnissen und unterschiedlichen Interessengruppen erfolgreich agiert und schnell neue Aufgaben übernimmt.

Führungskompetenz

Gerade für Positionen im Management ist Führungskompetenz eine wichtige Fähigkeit, die Auswirkungen auf das ganze Unternehmen mit seinen sozialen und personalen Belangen und die jeweilige Unternehmenskultur hat. Sie bezeichnet die Fähigkeit, andere zu motivieren, zu leiten und Entscheidungen zu treffen. Führungskompetenz beweist zum Beispiel ein Teamleiter, der seine Mitarbeiter durch sein eigenes Handeln inspiriert, gemeinsame Ziele transparent kommuniziert, klar führt und ihre Entwicklung fördert.

Soft Skills geben Aufschluss über die Persönlichkeit eines Mitarbeiters

Die Übersicht zeigt, was für einen großen Anteil Soft Skills am Profil eines Mitarbeiters haben – und wie wichtig es ist, diese neben den Fachkenntnissen bei Bewerbungen zu berücksichtigen. Ausgeprägte Soft Skills fördern nicht nur den zwischenmenschlichen Umgang, sondern auch die persönliche Weiterentwicklung und den beruflichen Erfolg. Besonders aufschlussreich sind diese Fähigkeiten, wenn sie in einem Arbeitszeugnis auftauchen – insbesondere in einem qualifizierten Arbeitszeugnis–, da ein solches Zeugnis im Rahmen der Mitarbeiterbeurteilung gezielt auf soziale Kompetenzen eingeht und diese differenziert bewertet.

Wo stehen die Skills im Lebenslauf?

Soft Skills zählen zwar zu den Business Skills, erscheinen jedoch naturgemäß selten in einem klassischen tabellarischen Lebenslauf. Häufig nennen Bewerber ihre Soft Skills im Anschreiben und erläutern dabei, wie bestimmte Soft Skills dazu beitragen, die Anforderungen in der Jobausschreibung zu erfüllen. Auch im Bewerbungsgespräch fragen Personaler gerne nach Soft Skills und bitten den Bewerber daher, Beispiele zu nennen. Eine klassische Frage lautet beispielsweise: Wie hat eine bestimmte methodische oder soziale Kompetenz in der Vergangenheit dazu beigetragen, eine berufliche Herausforderung zu meistern?

Assessment Center: Soft Skills im Praxistest

Um einen ganzheitlichen Blick auf Bewerber zu bekommen, setzen manche Unternehmen auf sogenannte Assessment-Center. Üblicherweise stellt sich das Unternehmen dort an einem bestimmten Tag einer Vorauswahl möglicher Mitarbeiter vor. Die Kandidaten lösen dann einzeln und in Kleingruppen Aufgaben und präsentieren ihre Ergebnisse. So bekommen Personaler einen guten Überblick über verschiedene Soft Skills wie Teamfähigkeit und analytisches Denken. Dabei zeigen sich neben einer Reihe persönlicher Eigenschaften auch unterschiedliche Persönlichkeitsmuster, methodische Herangehensweisen und möglicherweise Führungsstile. Ein Assessment Center zu organisieren ist für größere Unternehmen oft ökonomischer als viele Bewerber einzeln zum Probearbeiten einzuladen.

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Sind Soft Skills wichtiger als Fachkenntnisse?

Wenn es um die Priorisierung von Kenntnissen geht, taucht immer wieder die Frage auf: Welche Fähigkeiten geben den Ausschlag über Erfolg und Misserfolg bei einer Bewerbung und im Rahmen eines späteren Arbeitsverhältnisses? Die National Soft Skills Association verweist an dieser Stelle auf eine bereits über 100 Jahre alte Studie “A Study of Engineering Education” der US-Eliteuniversitäten Harvard und Stanford. Die Erhebung, die sich mit dem Nachwuchs im Ingenieurwesen beschäftigt, ergab bereits zu Beginn des 20. Jahrhunderts, dass 85 % des beruflichen Erfolgs auf gut entwickelten Soft Skills und sozialen Kompetenzen beruhen. Nur 15% basieren demzufolge auf technischen Fähigkeiten und Kenntnissen, sogenannten Hard Skills. Dennoch fließen paradoxerweise noch heute rund 75% der Unternehmensgelder in die Förderung von Hard Skills.

Wichtige Soft Skills 2025

Doch auf welche persönlichen und sozialen Kompetenzen legen Unternehmen aktuell besonders Wert? Die Studie “Skills on the Rise 2025” des Karriere-Netzwerks LinkedIn kommt zu einem klaren Ergebnis. Demzufolge zählen Konfliktmanagement und Anpassungsfähigkeit in unserer hochdynamischen Lebens- und Arbeitswelt zu den wichtigsten Soft Skills.

Dazu kommentieren die Autoren der Studie: “Ob es um die Vor- und Nachteile von Zurück-ins-Büro-Richtlinien oder die Leitung von generationenübergreifenden Teams geht – Konfliktbewältigung am Arbeitsplatz ist entscheidend für die Förderung der Zusammenarbeit und das Führen agiler Teams.” Zum Thema Anpassungsfähigkeit erläutern die Autoren in ihrer Begründung, dass angesichts des rasanten Wandels am Arbeitsplatz kontinuierliches Lernen und Belastbarkeit ein wichtiger Erfolgsschlüssel seien.

Welchen Stellenwert haben Soft Skills im Bereich Personalentwicklung?

Aus Unternehmenssicht ist es sinnvoll, im Rahmen der Personalentwicklung gezielt in die Soft Skills von Mitarbeitern zu investieren. Schließlich ist ein gutes und offenes Miteinander eine wichtige Grundvoraussetzung dafür, dass Prozesse reibungslos funktionieren und Ziele erreicht werden. Viele Unternehmen setzen in diesem Zusammenhang auf Team-Building-Maßnahmen wie Kurztrips und Veranstaltungen. Dabei lösen die Mitarbeiter gemeinsam Aufgaben und stellen ihre sozialen und methodischen Kompetenzen unter Beweis. Auch andere Aspekte wie Spaß und geselliges Miteinander kommen dabei meist nicht zu kurz.

Soft Skills sind für Bewerbungen und den beruflichen Erfolg unverzichtbar

Egal, ob sich jemand klassisch oder durch eine Initiativbewerbung bei einem Unternehmen bewirbt: Die Skills, die aus den Unterlagen hervorgehen und im persönlichen Gespräch sowie während eines Assessment Centers überzeugen, sind wichtig. Sie vermitteln Unternehmen einen ersten Eindruck darüber, was für ein Mensch sich hinter der Bewerbung verbirgt. Vor allem geben sie Aufschluss darüber, ob Bewerber und Rollenbeschreibung zueinander passen. Auch im Rahmen der Personalentwicklung ist es wichtig, dass Unternehmen die Soft Skills ihrer Mitarbeiter im Blick haben und in diesen Bereich investieren ‒ beispielsweise durch Workshops, Teambuilding-Maßnahmen und regelmäßige Mitarbeiterbefragungen.

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