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CHRO: Was macht ein Chief Human Resources Officer?

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Ein CHRO (Chief Human Resources Officer, ist für die HR-Strategie seines Unternehmens verantwortlich und erfüllt damit über die Personalabteilung hinaus eine wichtige strategische Funktion.

16. Oktober 2025 · 6 Min. Lesezeit · HR WORKS Redaktion

CEO, CFO, CIO und CHRO: Aus den Führungsetagen vieler Unternehmen sind die englischen Kürzel kaum mehr wegzudenken. Als „Chief Officer“ stehen sie für die Leitungsfunktion verschiedener Management-Ressorts.

CHRO: Bedeutung und Funktion

Auch wenn die genaue Aufgabenzuordnung je nach Organisation variiert, steht die CHRO-Abkürzung für “Chief Human Resources Officer” – teils auch “Chief Human Resources Manager” genannt. Ein CHRO ist für die HR-Strategie seines Unternehmens verantwortlich und erfüllt damit über die Personalabteilung hinaus eine wichtige strategische Funktion. Zu seinen Aufgaben zählen insbesondere die Entwicklung und Verantwortung der übergeordneten HR-Strategie, die sich mit Themen wie Mitarbeiterbindung durch eine positive Employee Experience befasst.

Aufgaben der Personalabteilung – und die Rolle des CHRO darin

Je nach Unternehmensart und -größe übernehmen Mitarbeitende innerhalb der Abteilung Human Resources unterschiedliche Funktionen. Während es im operativen Bereich für HR Manager vor allem um für Mitarbeiter relevante Themen wie Lohn und Gehalt oder die betriebliche Urlaubsplanung geht, gibt es für die HR-Strategie und das Personalmanagement je nach Aufgaben sowohl eine strategische, als auch eine operative Herangehensweise. Teilweise kümmern sich verschiedene Experten um die Personalentwicklung und das gesamte Workforce Management.

Sind CHROs gleichzeitig Chief People Officer?

In der Regel sind CHROs ebenfalls Chief People Officer (CPO). Die Bezeichnungen Chief People Officer oder auch Chief Personnel Officer werden meistens synonym zu einem CHRO-Titel verwendet.

Doch es gibt Ausnahmen: In einigen Unternehmen nimmt der CPO eine bewusst weiterentwickelte Rolle mit einem stärkeren kulturellen Fokus ein. Der CHRO übernimmt in diesen Organisationen primär „klassische“ Personalmanagement-Themen wie Recruiting, Vergütung und die Optimierung der Personalprozesse.

Die Rolle des CHRO innerhalb von HR

CHROs sind strategische Partner der Geschäftsführung und gestalten die Unternehmensausrichtung aktiv mit. Zu den wichtigsten Rollen und Verantwortlichkeiten eines CHRO innerhalb der Personalabteilung zählen:

Strategische Führungsrolle

Chief Human Resources Officer entwickeln und steuern federführend die Gesamtstrategie für Personal und Organisation. Dabei richten sie HR-Strategien an Unternehmenszielen aus. Dazu können je nach Ausrichtung und Unternehmenszweck verstärktes Wachstum, Internationalisierung oder Digitalisierung zählen. Im Rahmen ihrer strategischen Führungsrolle beraten CHROs die Geschäftsführung bei Fragen zu Organisationsentwicklung, Kultur und Führung.

Führung der Personalabteilung

Disziplinarisch leiten CHROs häufig alle HR-Bereiche des Unternehmens. Dazu zählen Aufgaben und Themen wie etwa die Talentgewinnung inklusive Preboarding und Onboarding, die Personalentwicklung, Vergütung und Benefits, Arbeitsrecht und Compliance sowie HR-Operations und Administration. Zu den Aufgaben der CHROs zählen dabei auch die Priorisierung und Ressourcenverteilung innerhalb der Abteilung.

Personalstrategie und Unternehmenskultur

CHROs verantworten auch die Pflege und Gestaltung der Unternehmenskultur. Sie entwickeln in diesem Rahmen Employer-Branding-Strategien. Moderne Unternehmen legen dabei viel Wert darauf, dass diese Strategien wichtige Aspekte wie Diversität, Inklusion und Mitarbeiterbindung miteinschließen.

Change- und Transformationsmanagement

Eine besondere Verantwortung kommt CHROs bei organisatorischen Veränderungen zu. Das können etwa Umstrukturierungen im Rahmen von Fusionen oder Ausgliederungen, aber auch Digitalisierungsmaßnahmen sein. Mithilfe geeigneter Instrumente sorgen CHROs dafür, dass die Mitarbeitenden in die Veränderungsprozesse eingebunden sind.

Verbindungsglied zwischen Geschäftsführung und Belegschaft

Nicht immer sind Entscheidungen der Führungsebene für alle Mitarbeitenden unmittelbar nachvollziehbar oder stoßen auf Unterstützung. Auch hier übernehmen CHROs eine entscheidende Rolle. Sie tragen die Entscheidungen in ihre HR-Abteilungen, wo sie dann entsprechend durch klare HR-Maßnahmen umgesetzt werden. CHROs bringen Mitarbeiterinteressen in strategische Diskussionen ein und steuern Kommunikationsprozesse bei wichtigen Personalthemen, wie etwa geplanten Entlassungen oder Neueinstellungen.

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Welche Rolle spielen CHROs bei der Führungskräfteentwicklung?

Chief Human Resources Officer spielen bei der Führungskräfteentwicklung eine strategische Schlüsselrolle, da sie sowohl die Personalstrategie als auch die Geschäftsstrategie miteinander verzahnen. Zu den 4 Hauptbereichen ihrer Arbeit in diesem Feld gehören:

Die strategische Ausrichtung

In einem ersten Schritt analysieren CHROs auf Basis von Unternehmenszielen und Markttrends, welche Führungskompetenzen in Zukunft entscheidend sind. Das sind etwa Kompetenzen im Bereich digitaler Führung, Change-Management bzw. interkulturelle Fähigkeiten. Sie verankern diese Talentstrategie, indem sie sicherstellen, dass die Führungskräfteentwicklung ein fester Bestandteil der langfristigen Personalstrategie ist. Mögliche zukünftige Führungskräfte gilt es zu identifizieren und systematisch auf Schlüsselpositionen vorzubereiten.

Die Gestaltung von Entwicklungsprogrammen

CHROs spielen im Rahmen des Talent Management eine zentrale Rolle bei der Gestaltung und Überwachung maßgeschneiderter Entwicklungsprogramme, wie etwa Seminare, Coachings, E-Learning-Angebote oder Mentoring-Programme. Dabei schaffen sie die Strukturen, in denen Führungskräfte Verantwortung schrittweise erweitern können. Das kann beispielsweise im Rahmen von Projektleitungen oder internationalen Einsätzen geschehen.

Wichtig: CHROs obliegt es nicht nur, die Programme fachlich, sondern auch an den Unternehmenswerten orientiert zu gestalten.

Die Definition von Zielen über KPIs

In der Praxis richten CHROs die Führungskräfteentwicklung an messbaren Zielen aus. Ziele sind beispielsweise die Erhöhung der Mitarbeiterbindung, der internen Beförderungsquote oder des Engagement-Scores. Im Rahmen von Feedback-Schleifen prüfen sie regelmäßig, ob Entwicklungsmaßnahmen tatsächlich das gewünschte Führungsverhalten fördern. Als Bindeglied zwischen Geschäftsführung und Belegschaft machen CHROs den Wert der Programme gegenüber dem Management sichtbar.

Vorbildfunktion als Change- und Kulturtreiber

Indem CHROs idealerweise selbst eine moderne, werteorientierte Führung verkörpern, stellen sie für ihre Kolleginnen und Kollegen ein wichtiges Rollenvorbild dar und befähigen Führungskräfte für Veränderungen. Vor dem Hintergrund der wichtigen Dimensionen Inklusion und Diversität sorgen sie dafür, dass Führungsprogramme mit Diversity Management Hand in Hand gehen, sodass sie Talente mit diversen Hintergründen einbeziehen und Chancengleichheit fördern.

Wie wird man CHRO?

Den einen Königsweg gibt es nicht, der zur Rolle des CHRO führt. Dennoch gilt: Um Chief Human Resources Officer zu werden, ist in der Regel ein mehrstufiger Karriereweg erforderlich. Die Basis bildet oftmals ein Studium im Bereich Betriebswirtschaft, Personalmanagement, Psychologie oder in einer ähnlichen Fachrichtung. Darauf folgen Erfahrungen im Personalbereich, idealerweise in verschiedenen Funktionen, und der schrittweise Aufstieg in Führungspositionen mit Übernahme klassischer Head-of-HR-Aufgaben, um die notwendige Erfahrung und Expertise zu sammeln.

Insbesondere auf internationaler Ebene gibt es mehrere Akademien und Hochschulen, die entsprechende Weiterbildungen und Zertifikate – analog zu einem MBA-Programm – anbieten.

Was verdienen CHROs?

Das Chief-of-Human-Resources-Manager-Gehalt variiert von Unternehmen zu Unternehmen. Erhebungen von „Glassdoor“ zufolge liegt das durchschnittliche Jahresgehalt eines CHROs in Deutschland zwischen 92.500 und 177.000 Euro brutto. In internationalen Konzernen können die Gehälter deutlich höher ausfallen. Hinzu kommen meist noch Boni, Provisionen und Gewinnbeteiligungen.

Wie viele CHROs gibt es?

Auch wenn es mangels Erhebungen keine konkreten Zahlen gibt, wie viele CHROs in Deutschland beschäftigt sind, legen Studien nahe, dass die Bundesrepublik sich in puncto Quote weit hinter den USA befindet.

So hat eine Studie der Transformationsberatung HR Pioneers aus den Jahren 2022/2023 gezeigt, dass das HR-Ressort in Deutschland als Einzelverantwortung in einer Vorstands- oder Geschäftsführungsposition nur in einem Drittel (33 Prozent) der DAX 40-Unternehmen vertreten ist.

In den USA beschäftigen dagegen drei Viertel (74 Prozent) der Firmen einen CHRO oder CPO (Chief People Officer). Als Teilbereich einer Vorstands- oder Geschäftsführungsposition war HR bei gut der Hälfte (55 Prozent) der Unternehmen vorhanden.

Wo ist der Personalbereich angesiedelt, wenn es keinen CHRO gibt?

Den Ergebnissen der Studie zufolge ist der Personalbereich in den DAX-Vorständen am häufigsten bei Vorständen angesiedelt, die auch Recht oder Kommunikation verantworten, gefolgt von Compliance und Strategie. Auch Nachhaltigkeit, Innovation und Forschung, Mergers and Acquisitions (M&A) sowie Beziehungen werden oft mit dem HR-Fachbereich kombiniert. In 8 DAX-40-Unternehmen verantworten die CEOs das HR-Ressort selbst.

CHROs als Architekten der Unternehmensorganisation

CHROs sind nicht nur „Chefs des HR Teams“, sondern auch sprichwörtliche Architekten der Unternehmensorganisation und -kultur. Sie sind zentral dafür verantwortlich, dass das Unternehmen die richtigen Talente findet und für sich gewinnt, sie durch Kompetenzmanagement und gute Teamentwicklung gezielt fördert und mittels einer durchdachten Personalstrategie sowie der Verbesserung der Bindung von Mitarbeitenden langfristig den Geschäftserfolg stützt.

Noch ist diese Position erst bei rund einem Drittel der großen Unternehmen in Deutschland etabliert. Doch durch den großen Einfluss der USA auf unsere Unternehmenswelt ist zu erwarten, dass die Zahl der Chief Human Resources Officer in Zukunft deutlich ansteigen wird.

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