Definition, Ziele und Vorteile

Human Capital Management (HCM)

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So ermöglichen Ihre Mitarbeiter nachhaltigen Unternehmenserfolg

Human Capital Management (HCM) beschreibt einen Ansatz, der Mitarbeiter als zentrale Ressource für Wachstum und Innovation in einem Unternehmen betrachtet. Er geht somit über die administrativen Funktionen der Personalverwaltung – dem Recruiting, Onboarding oder der Lohnabrechnung – hinaus.

Für Geschäftsführer und HR-Mitarbeiter bietet HCM nicht nur die Möglichkeit, die Produktivität und Zufriedenheit der Mitarbeiter zu steigern. Es transformiert zudem die Mitarbeiter der Personalabteilung zu strategischen HR Business Partnern, die maßgeblich zum Unternehmenserfolg beitragen. So sichern sich Betriebe durch effektives Human Capital Management einen nachhaltigen Wettbewerbsvorteil.

Definition: Was ist HCM?

Human Capital Management umfasst Personalmaßnahmen in den Bereichen Recruiting, Verwaltung und Personalentwicklung. Es enthält Strategien und Verfahren, die Organisationen anwenden, um ihre Mitarbeiter – das sogenannte Humankapital – weiterzuentwickeln. Ferner basiert Human Capital Management auf der Annahme, dass Unternehmenswachstum nur durch die Fortbildung von Mitarbeitern möglich ist.

Als Teil des Human Resource Managements betrachtet HCM die einzelnen Mitarbeiter eines Unternehmens als wertvolle Ressourcen, deren kontinuierliche Weiterbildung dem Unternehmen hilft. Dafür nutzen Human-Resources-Mitarbeiter u.a. moderne HR-Softwares zur Datenanalyse, um die Entwicklung von Angestellten zu überblicken und zu bewerten.

Warum ist Human Capital Management wichtig?

Humankapital spielt eine wichtige Rolle für den Unternehmenserfolg. HCM setzt daher darauf, dass Organisationen ihre Belegschaft strategisch entwickeln, managen und optimieren, um Wettbewerbsvorteile zu erzielen. Durch ein effektives HCM-System können Firmen die Mitarbeiterzufriedenheit und Mitarbeiterbindung erhöhen. Sie rekrutieren sowie entwickeln Talente effizienter und steigern ihre Leistung und Produktivität. Dies erhöht den Umsatz eines Unternehmens nachhaltig.

HCM bedeutet "Human Capital Management"

Was sind die Funktionsbestandteile vom HCM?

Die Funktionsbestandteile vom Human Capital Management umfassen Prozesse und Systeme, die darauf ausgerichtet sind, den gesamten Mitarbeiterlebenszyklus zu verwalten und zu optimieren. Dazu gehören je nach HCM-System:

Human Resources

Der Bereich Human Resources bildet das Fundament des Human Capital Managements. Er umfasst die grundlegenden Personalverwaltungsaufgaben wie Recruiting, Mitarbeiterdatenverwaltung, Lohn- und Gehaltsabrechnung sowie Compliance Management.

Talent Management

Das Talent Management konzentriert sich darauf, Mitarbeiter anzuwerben, weiterzuentwickeln und zu binden. Es beinhaltet Strategien für Performance Management, Karriereentwicklung, Nachfolgeplanung sowie zum Verbessern der Employee Experience. So stellen Unternehmen sicher, dass sie jederzeit über die benötigten Kompetenzen und Fähigkeiten verfügen.

Workforce Management

Workforce Management ist darauf ausgerichtet, den Einsatz von Personal optimal zu planen und zu steuern. Es beinhaltet Zeit- und Anwesenheitsmanagement, Schichtplanung und die Analyse von Arbeitsmustern. Dadurch gewährleistet es effiziente Ressourcennutzung und vermeidet Über- sowie Unterbesetzungen.

Vergütungs- und Benefit-Programme

Mitarbeiterprämien sind ein wichtiger Bestandteil von HCM, das sich damit befasst, Vergütungs- und Benefit-Programme zu gestalten und zu verwalten. Durch attraktive und wettbewerbsfähige Anreizsysteme können Betriebe Talente anziehen und langfristig an sich binden.

Wie unterscheiden sich Human Capital Management und Human Resources?

Zwischen Human Capital Management und Human Resources besteht zwar ein Zusammenhang, dennoch unterscheiden sie sich im Umfang ihrer Aufgaben und in ihrer strategischen Ausrichtung. HR konzentriert sich traditionell auf operative Personalverwaltungsaufgaben wie Rekrutierung, Gehaltsabrechnung und Compliance. HCM hingegen nimmt eine ganzheitliche Sichtweise ein, die den gesamten Employee Life Cycle umfasst. Die Aufgaben des Human Capital Managements liegen primär darin, Mitarbeiter weiterzuentwickeln, zu binden und in ihren jeweiligen Arbeitsbereichen optimal einzusetzen.

Was sind die Ziele von Human Capital Management?

Human Capital Management verfolgt folgende Schlüsselziele:

  • Produktivität steigern: Effizienz und Leistung durch gezielte Weiterbildungsmaßnahmen und Kompetenzentwicklung verbessern.
  • Mitarbeiter binden: Strategien entwickeln, um die Fluktuation zu reduzieren und wertvolle Talente langfristig an das Unternehmen zu binden.
  • Positive Unternehmenskultur schaffen: Durch eine Kultur der Wertschätzung, des Engagements und der Zugehörigkeit Mitarbeiter motivieren und im Unternehmen halten.
  • Talente entwickeln: Talente erkennen, weiterentwickeln und strategisch für die Unternehmensziele einsetzen.
  • Innovation und Kreativität fördern: Ein Umfeld schaffen, das Innovation unterstützt und Mitarbeitern ermöglicht, neue Ideen einzubringen.
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In 4 Schritten Human Capital Management erfolgreich im Unternehmen implementieren

Die Einführung von HCM-Systemen ist ein komplexer Prozess, der sorgfältig geplant und an die spezifischen Bedürfnisse eines Unternehmens angepasst werden muss. Es ist wichtig, dass Angestellte die neuen HCM-Lösungen akzeptieren. Zudem ist es entscheidend, dass die ausgewählten Maßnahmen benutzerfreundlich und zugänglich sind.

4 Schritte helfen dabei, HCM-Lösungen erfolgreich in Unternehmen zu implementieren:

1. Evaluation

Der erste Schritt besteht darin, dass HR das Personal eines Unternehmens analysiert. Sie identifizieren die Gesamtheit an Wissen, Stärken und Talenten im Betrieb und dokumentieren diese.

2. Konsolidierung

Anschließend prüfen HR-Manager, inwiefern die intern verfügbaren Talente und Fähigkeiten der Mitarbeiter bereits bestmöglich eingesetzt werden. Ist dies nicht der Fall, hilft es, die aktuelle Situation anzupassen. Eine Erweiterung der Aufgabenfelder von Mitarbeitern, etwa durch Job Enrichment oder Job Enlargement, stellt eine geeignete HCM-Lösung dar.

3. Kommunikation

Offene und klare interne Kommunikation der HCM-Strategien und -Ziele an alle Mitarbeiter ist entscheidend für den Unternehmenserfolg. Persönliche Mitarbeitergespräche eignen sich besonders, um Arbeitnehmern aufzuzeigen, wie sie zum Unternehmenserfolg beitragen können und welche Unterstützung sie dafür erhalten.

4. Implementierung

Neue Aufgabenbereiche und stetige Weiterentwicklung bedeuten immer Veränderung für die Angestellten. HR-Mitarbeiter und Vorgesetzte müssen daher konstant den Ist-Zustand prüfen und regelmäßig Feedbackgespräche führen, um die Zufriedenheit der Belegschaft sicherzustellen und weiterhin von den im Einsatz befindlichen HCM-Methoden zu profitieren.

Welche Voraussetzungen gibt es für erfolgreiches Human Capital Management?

Es gibt einige essenzielle Voraussetzungen, die bestimmen, ob das Human-Capital-Management-System eines Unternehmens erfolgreich arbeitet. Zu diesen Voraussetzungen gehören:

  • Klare strategische Ausrichtung
  • Messbarkeit der gewählten Performance Indikatoren
  • Integration von HCM in die Unternehmensziele
  • Kenntnis der Mitarbeiter über die Unternehmens- und Performance-Ziele
  • Klare interne Kommunikation und offene Feedbackrunden
  • Einsatz fortschrittlicher Technologien und Datenanalysen
  • Kontinuierliche Weiterbildung und Entwicklungsmöglichkeiten für Mitarbeiter
  • Starke Unternehmenskultur, die Diversität, Inklusion und Mitarbeiterengagement fördert
  • Enge Zusammenarbeit zwischen Führungskräften und HR-Abteilungen
  • Bereitschaft, neue Maßnahmen und Strategien anzuwenden

Welche Vorteile hat Human Capital Management?

Richtig umgesetzt, bietet HCM im Personalmanagement für Unternehmen eine Reihe von Vorteilen:

  • Gesteigerte Mitarbeiterzufriedenheit: Zufriedene Mitarbeiter sind produktiver, engagierter und weniger anfällig für Fluktuation.
  • Bessere Entscheidungen: Aufgrund der zentralisierten Mitarbeiterdaten führen Unternehmen Analysen durch und treffen auf dieser Basis fundierte Personalentscheidungen.
  • Optimalere Unternehmensleistung: Es besteht ein direkter Zusammenhang zwischen effektivem HCM und mehr Produktivität, Profitabilität sowie einem höheren Marktwert eines Unternehmens.
  • Bessere Anpassungsfähigkeit: Firmen passen sich durch effizientes Talent Management und flexible Personalplanung schneller an Marktveränderungen an.
  • Mehr Wettbewerbsfähigkeit: HCM-Maßnahmen schaffen eine attraktive Arbeitgebermarke, die Top-Talente anzieht und hält.
  • Nachhaltige Unternehmensentwicklung: Durch eine strategische Personalentwicklung und -führung entsteht langfristiges Unternehmenswachstum.

So profitieren Unternehmen durch die Digitalisierung von HCM-Prozessen

Durch die Digitalisierung von HCM-Strategien, beispielsweise durch Software-Lösungen, steigern Firmen die Effizienz und Genauigkeit ihrer HR-Prozesse. Eine HCM-Software unterstützt dabei, Daten schneller zu vergleichen, wodurch Personalverantwortliche bessere Entscheidungen treffen.

Durch die Automatisierung von Personalprozessen werden zeitintensive Aufgaben reduziert, was HR-Fachkräften erlaubt, sich auf strategische Ziele zu konzentrieren. Zudem ermöglichen digitale Systeme eine präzise Analyse von Mitarbeiterdaten. Zugleich fördern sie Transparenz und vereinfachen das Compliance Management. Die Digitalisierung dieser Bereiche unterstützt agile Arbeitsweisen, erleichtert die Talententwicklung und stärkt die Zufriedenheit und Bindung von Mitarbeitern. Das sind alles entscheidende Vorteile für Unternehmen in der modernen Arbeitswelt.

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