Definition und ZIele

Reisekostenmanagement

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So behalten Sie Ihre Reisekosten im Blick und senken Ihre Ausgaben

Reisekostenmanagement beschäftigt alle Unternehmen, die ihre Mitarbeiter regelmäßig auf Geschäftsreisen schicken. Es umfasst Prozesse und Richtlinien, die Betriebe implementieren, um ihre Kosten während einer Geschäftsreise zu steuern.

Reisekosten effizient zu handhaben und abzurechnen ist nicht nur für die Kostenkontrolle und Mitarbeiterzufriedenheit von Bedeutung. Unternehmen behalten dadurch auch steuerliche und gesetzliche Vorgaben stets im Blick. Mit der richtigen Herangehensweise lassen sich so Ausgaben leichter verwalten, wodurch eine erhebliche Kostenersparnis erzielt wird.

Das ist Reisekostenmanagement per Definition

Beim Reisekostenmanagement geht es darum, die mit Geschäftsreisen verbundenen Ausgaben effektiv zu erfassen, zu steuern und zu erstatten. Es beinhaltet zudem die Analyse dieser Ausgaben, um Einsparpotenziale zu identifizieren. Ziel ist es, unnötige Ausgaben zu vermeiden und den administrativen Aufwand zu minimieren.

Was sind die rechtlichen Grundlagen von Reisekostenmanagement?

In Deutschland bildet das Bundesreisekostengesetz (BRKG) die Basis, um Reisekosten im öffentlichen Dienst abzurechnen. Für die Wirtschaft hingegen gelten vorrangig die Grundsätze des Einkommensteuergesetzes (EStG) als Orientierung.

Jede Geschäftsreise sollte im Einklang mit diesen rechtlichen Anforderungen abgerechnet werden, um Schwierigkeiten im Compliance Management zu vermeiden. Ebenso wichtig ist es, dass Unternehmen ihre Mitarbeiter über diese Regelungen aufklären und ein entsprechendes System etablieren, um diese einzuhalten.

Welche Ausgaben zählen zu den Reisekosten?

Zu den Reisekosten zählen alle Ausgaben, die während einer geschäftlichen Reise entstehen. Diese umfassen:

  • Transportkosten: Kosten für Flugzeug, Bahn, Mietwagen und andere Transportmittel
  • Unterkunft: Ausgaben für Hotels und andere Formen der Übernachtung
  • Verpflegungsmehraufwand: Kosten für Mahlzeiten während einer Reise
  • Reisenebenkosten: Gebühren für Gepäck, Visa, Parken o.ä.

Tipp: Mitarbeiter sollten darauf achten, alle Belege sorgfältig zu sammeln, um eine exakte Reisekostenabrechnung zu gewährleisten.

Reisekostenmanagement ist laut Definition dazu da, ie mit Geschäftsreisen verbundenen Ausgaben effektiv zu erfassen, zu steuern und zu erstatten

Welchen Zweck verfolgt Reisekostenmanagement?

Das Hauptziel des Reisekostenmanagements ist es, die Gesamtkosten von Geschäftsreisen zu minimieren, gleichzeitig aber den Komfort und die Sicherheit der reisenden Mitarbeiter zu gewährleisten.

Zu den weiteren Zielen des Reisekostenmanagements zählen:

  • Vereinfachte Verwaltung: Ein effektives Reisekostenmanagement erleichtert es, alle Ausgaben nachzuverfolgen und zurückzuerstatten. Mitarbeiter pflegen ihre Belege im Idealfall digital in einer Software zur Reisekosten­abrechnung ein, wodurch der Verwaltungsaufwand sinkt und Fehlerquellen minimiert werden.
  • Kosteneinsparungen: Durch den Überblick über alle Reisekosten lassen sich Budgets besser planen und unnötige Ausgaben identifizieren. Verhandlungen mit Dienstleistern basieren somit auf konkreten Daten, wodurch günstigere Konditionen erzielt werden können.
  • Compliance sicherstellen: Es ist essenziell, dass Unternehmen und deren Mitarbeiter interne Richtlinien und externe rechtliche Vorgaben einhalten. Gutes Reisekostenmanagement sorgt dafür, dass nur anerkennungsfähige Kosten abgerechnet und steuerliche Regelungen beachtet werden.
  • Mitarbeiterzufriedenheit steigern: Ein transparentes und einfaches Abrechnungssystem trägt zur Zufriedenheit der reisenden Mitarbeiter bei. Denn diese wissen stets, wie und wann sie ihre Kosten erstattet bekommen, was wiederum zu einer positiven Unternehmenskultur beiträgt.
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So vermeiden Firmen durch Reisekostenmanagement unnötige Verwaltungskosten

Effektives Reisekostenmanagement verhindert nicht nur direkte, überschüssige Ausgaben für Dienstreisen. Es minimiert auch indirekte Kosten, die durch den damit einhergehenden Verwaltungsaufwand entstehen.

Direkte Reisekosten reduzieren

Bei den direkten Reisekosten handelt es sich um alle Ausgaben, die durch einen Beleg nachgewiesen werden können.

So senken Unternehmen ihre direkten Reisekosten:

  • Frühbuchervorteile nutzen: Preisnachlässe für frühzeitige Buchungen sind eine einfache Möglichkeit, um direkte Kosten zu senken. Dafür ist jedoch meist eine frühzeitige Buchung nötig.
  • Vergleichsportale einbeziehen: Flüge und Hotels können enorme Kostenunterschiede aufweisen. Vergleichsportale bieten eine objektive Preisübersicht und zudem ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis.
  • Alternative Verkehrsmittel: Es ist sinnvoll, wenn Geschäftsreisende vor ihrer Reise vergleichen, ob diese mit dem Flugzeug, der Bahn oder per Auto am günstigsten sind. In manchen Fällen sind auch Fahrgemeinschaften am günstigsten.
  • Budgetlimits setzen: Klare Budgetvorgaben helfen Mitarbeiter, Ausgaben innerhalb vorgegebener Grenzen zu halten.

Indirekte Reisekosten reduzieren

Indirekte Reisekosten umfassen Ausgaben, die nicht direkt mit der eigentlichen Reisetätigkeit verbunden sind. Dazu zählen Verwaltungsaufwendungen für die Reisekostenabrechnung, Zeitverluste und Produktivitätseinbußen während der Reise sowie Kosten für technologische Ressourcen, wie eine Travel-Management-Software.

So senken Unternehmen ihre indirekten Reisekosten:

  • Digitale Abrechnungssysteme: Papierkram und manuelle Eingaben sind zeitraubend. Digitale Lösungen beschleunigen den Abrechnungsprozess und verringern so die Kosten.
  • Regelmäßige Schulungen: Werden Mitarbeiter über die Vorteile und Anwendungen von Reisekostenmanagements aufgeklärt, entwickeln diese ein kostenbewusstes Verhalten, zusätzlich entstehen weniger Fehler bei der Abrechnung der Kosten.
  • Transparente Richtlinien: Eine klare und stets zugängliche Reisekostenrichtlinie vermeidet Missverständnisse und garantiert, dass Mitarbeiter genau wissen, welche Kosten erstattungsfähig sind und welche nicht.

Welche Fehler sollten Unternehmen beim Reisekostenmanagement vermeiden?

Erfolgreiches Reisekostenmanagement erscheint oft komplex, doch ein paar typische Stolpersteine lassen sich leicht umgehen. Damit Unternehmen von den Vorteilen des Reisekostenmanagements profitieren, sollten sie folgende Fehler vermeiden:

Ungenaue Abrechnung

Mitarbeiter übersehen manchmal, dass Belege noch nicht eingereicht oder doppelt angegeben wurden. Ebenso führen Tippfehler bei einer manuellen Dateneingabe zu ungenauen Spesenabrechnungen. Daher sollten Ausgaben genau geprüft und digitalisiert werden.

Mangelnde Kategorisierung

Werden die Ausgaben nicht in passende Kategorien eingeordnet, leidet die Transparenz und es entsteht Verwirrung. Eine logische Buchhaltungsstruktur hilft dabei, die Kostenstellen klar zuzuordnen und einen Informationsverlust zu verhindern.

Unzureichende Planung

Ohne eine umfassende Planung steigen die Reisekosten sowie das Risiko qualitativer Einbußen. Vorausschauende Buchungen und Kostenanalysen helfen dabei, optimierte Entscheidungen zu treffen.

Fehlende Richtlinien

Fehlende und unklare Policy-Vorgaben erschweren eine effektive Kostenkontrolle. Durch ein einheitliches Regelwerk kennen Mitarbeiter ihre Reisevorgaben und es entstehen weniger Kosten durch Fehler.

In den Richtlinien sollten folgende Fragen geklärt werden:

  • Wer ist zur Buchung berechtigt?
  • An welchem Ort erfolgt die Buchung?
  • Welche Buchungen sind zulässig?
  • Welches Budget muss beachtet werden?
  • Auf welche Weise erfolgt die Zahlung?
  • Wie und bis zu welchem Termin müssen Auslagen abgerechnet werden?
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Diese 5 Punkte begünstigen effektives  Reisekostenmanagement

Reisekostenmanagement trägt signifikant zur Kostensenkung bei. Voraussetzung dafür sind  fest etablierte Prozesse und klare Richtlinien, die leicht verständlich sind und von den Mitarbeitern befolgt werden.

Folgende 5 Punkte gestalten Reisekostenmanagement effektiver:

1. Planung und Buchung

Unternehmen sollten die Reiseoptionen mit den besten Preis-Leistungs-Verhältnissen wählen und dabei Frühbucherangebote nutzen. So sparen sie im Idealfall viel Geld. Indem Unternehmen ihre Reisen frühzeitig buchen, bleibt den Reisenden zudem genügend Zeit, um alle wichtigen Punkte zu klären. Zum Beispiel, ob sie alle Anschlussverbindungen erreichen. Dies verhindert Überraschungen und dadurch kostspielige Verzögerungen.

2. Mitarbeiterfreundliche Zahlungsmethoden

Stellen Sie sicher, dass Mitarbeiter auf Geschäftsreisen problemlos bezahlen können. Unternehmenskreditkarten beispielsweise vereinfachen die Abwicklung und vermeiden Vorschüsse aus privaten Mitteln. Alternativ bieten sich auch Prepaid-Karten oder mobile Payment-Optionen an.

3. Prozessverwaltung

Strukturierte Prozesse, um Reisekosten zu erfassen und zu kategorisieren, verhindern Fehler und Zeitverlust. Tools zur digitalen Belegerfassung berechnen und kategorisieren die Kosten schneller. Dies ermöglicht es, die Ausgaben durchgehend transparent und kontrolliert abzurechnen.

4. Reiserichtlinien

Verständliche und allgemeingültige Reiserichtlinien definieren u.a. die bevorzugten Reiseanbieter, die erlaubten Höhen der Ausgaben sowie Tagespauschalen. Gute interne Kommunikation der Reiserichtlinien stellt außerdem sicher, dass diese von allen Mitarbeitern eingehalten werden.

5. Rückerstattungsverfahren

Ein unkomplizierter und schneller Erstattungsprozess erhöht die Compliance und Zufriedenheit. Automatisierte Systeme reduzieren den manuellen Aufwand und beschleunigen die Abwicklung.


Disclaimer

Die Inhalte dieses Beitrags sind sorgfältig recherchiert, stellen jedoch keine Rechtsberatung dar. Bitte wenden Sie sich bei konkreten rechtlichen Fragen an einen spezialisierten Fachanwalt.

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